Bei großen, kraftvollen Wellen und leichtem Offshore starteten die Deutschen Meisterschaften in Vieux Boucau in ihren letzten Contest-Tag und boten den Ridern hohes Scoring Potential.
Im Finale der Open Men konnte sich überraschend Marc Piwko gegen seine Konkurrenten Tobias Schroeder, Severin Clasen und Jonas Bronnert durchsetzen. Der bescheidene Kölner Sportstudent kann sein Glück kaum fassen:
Als ich hierher gekommen bin, wollte ich in die Top 10, dann war ich plötzlich im Final und jetzt bin ich Erster. Das ist natürlich Wahnsinn.
Mit seinem radikalen Surfstil und seiner hohen Risikobereitschaft erreichte der vermeintliche Underdog letztendlich 11,20 Punkte und zeigte, dass er sich auch in schwierigen Bedingungen gut zurecht findet. Zweitplatzierter wurde Schroeder mit 7,97 Punkten, gefolgt von Clasen mit 7,80 Punkten.
Alex Tesch, der vor dem Contest bereits als Favorit gehandelt wurde, schied schon in der Vorrunde gegen seine Konkurrenten Sebastian Lehmann und Marcel Scholz aus. Nach einer Zweitplatzierung während des gesamten Heats, zog Lehmann mit der letzten gesurften Welle an Tesch vorbei und kickte ihn so überraschend noch vor den Quarter Finals aus dem Contest.
Auch Arne Bergwinkl, Topfavorit der Meisterschaften, nutzte die idealen Bedingungen für einen Freesurf am Morgen – verpasste so allerdings seinen Heat. Er reagierte auf die Situation sichtbar enttäuscht. Obwohl die Contestleitung mit einer Kulanzregelung versuchte, ihm noch eine letzte Chance zur Teilnahme zu geben, sprachen sich seine Konkurrenten dagegen aus, den Topfavoriten in ihren Heat aufzunehmen und entschieden so letztlich über sein vorzeitiges Aus.
Bei den Open Women überzeugte Laura Nickel mit 3,10 Punkten die Judges von ihrem Können und ließ ihre Konkurrentinnen Mascha Trietsch mit 2,46 Punkten und Judith Lüdenbach mit 2,07 Punkten hinter sich.
Die Klasse der Longboard Men konnte Adrian Siebert mit 11,17 Punkten auch in diesem Jahr wieder für sich entscheiden.
Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit meiner Performance
, so Siebert. Wie auch in der Open Klasse surfte sich Tobias Schröder mit 10,60 Punkten auf den zweiten Platz. Arne Bergwinkl landete mit 8,63 Punkten auf dem dritten Platz.
In der Klasse der Longboard Women gelang es Mascha Trietsch mit dem Board ihres Vaters den Contest für sich zu entscheiden. Sie erreichte einen Score von 7,50 Punkten. Zweitplatzierte wurde Lea Fröschle mit 5,67 Punkten, knapp gefolgt von Nele Vogelmann mit 5,43 Punkten.
Das spannende Finale der Junioren Klasse gewann Gilles Noah Rese mit 10,00 Punkten vor Tim Elter mit 8.07 und Tomás Weyerhäuser Moriz mit 7,83 Punkten. Die Juniorinnen bestritten ihr eigenes Finale. Dabei konnte sich Rosina Neurer mit einer Punktzahl von 6,77 Punkten vor ihren Konkurrentinnen Janina Zeitler mit 5,94 und Jo-Jo Alpers mit 2,74 an die Spitze setzen.
Die Cadet Klasse entschied Lenni Jensen für sich. Bei den Seniors sicherte sich Tim Surtmann
den ersten Platz, während der Titel in der Masterklasse an Andreas Barkowski ging. Im Bodyboard Finale dominierte Oliver Rinder klar den Heat und holte sich so den Titel.
Die besten Wellen des Contests surften Lenni Jensen und Jonas Bronnert, jeweils mit einer beeindruckenden Wertung von 8,33 Punkten. Umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass Letztgenannter nach einer Augenverletzung am Vortag den gesamten Contest einäugig bestritt und Jensen gerade erst 16 Jahre alt wurde. In der Junioren- Klasse surfte sich das Nachwuchstalent Tim Elter mit einem Wave Score von 6,33 Punkten an die Spitze.
An drei Contesttagen wurden insgesamt 945 Wellen gesurft. Trotz des unbeständigen Forecasts,wurde die Deutsche Meisterschaft 2015 dank der 68 Teilnehmer, über 60 Helfer und unzähligen Zuschauern zu einem gelungenen und fairen Wettkampf.
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