Was hat der BCU bislang bewirkt?
Von Beginn an lag es uns am Herzen die Politik und Medien auf das Müllproblem aufmerksam zu machen und auf allen Ebenen für mehr Bewusstsein zu sorgen. Wenn man überlegt, dass vor zehn Jahren kaum jemand darüber geschrieben hat, ist doch ein Wandel sichtbar. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über die Plastikmüllberge in unseren Meeren gesprochen oder berichtet wird. Und das auf internationaler Ebene. Für Sylt konnten wir mit dem BCU einen guten Anfang machen. Natürlich und glücklicherweise sind wir hierbei nicht die Einzigen. Sei es die Naturschutzgemeinschaft e.V. oder die „Sylter PlastiK Crew“, es wird gemeinsam angepackt und aufmerksam gemacht. Darauf kommt es an.
Wie sind Eure Erwartungen für den BCU 2019?
Wir erhoffen uns auch in diesem Jahr wieder zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer an den neun Standorten anzutreffen. Ob aus unseren eigenen Reihen, anderen Vereinen und Institutionen. Es wäre toll, wenn wir wieder ordentlich Müll wegschaffen könnten. Einerseits wäre es großartig mehr zu sammeln als im Vorjahr, noch schöner wäre es allerdings, wenn man gar nichts mehr finden würde. Das ist allerdings vollkommen ausgeschlossen und da sind wir wieder beim Thema Mikroplastik.
Wie verläuft der BCU 2019?
Alle starten gemeinsam um 11 Uhr, gesammelt wird an den folgenden Stationen: List Weststrandhalle, List Klappholttal, Kampen Sturmhaube, Westerland Dikjen Deel, Rantum Campingplatz, Rantum Tadjem Deel, Rantum Sansibar Süd, Hörnum K4, Hörnum Restaurant Kap-Horn. Um 15 Uhr treffen sich alle fleißigen Helfer in unserem Clubhaus auf einen Schnack und für ein Gruppenfoto. Götz Petersen von Söl Kitchen kocht uns eine Suppe mit Gemüse aus dem Erdbeerparadies, es gibt Kuchen und Baguettes von der Bäckerei Raffelhüschen, Kaffee aus der Kafferösterei in Rantum sowie Wasser und Sylter Brause von der Sylt Quelle.
Angelo Schmitt alias „Shades of Trash“ wird zudem wieder Kunstwerke ausstellen. Wichtig ist, dass bitte alle ihr eigenes Besteck, eine Schüssel und eine Tasse mitbringen. Müllsäcke und einige Handschuhe werden am jeweiligen Strandabschnitt verteilt.
Worauf können wir zukünftig vermehrt achten?
Grundsätzlich kann jeder für sich tagtäglich einen eigenen BCU machen und immer eine Handvoll Müll sammeln. Denn jedes Teil zählt. Es ist erschreckend wie viel Alltagsmüll und Einwegplastik wir immer wieder sammeln. Vieles davon, wie To go Becher oder Tüten, hatte eine Nutzungsdauer von weniger als einer halben Stunde, die Lebensdauer hingegen ist nahezu unendlich. Das wiederum zeigt uns, neben vielen weiteren, eine der Ursachen für unser großes Umweltproblem: Unsere mitunter unbewusste Müll-Routine im Alltag. Niemand ist perfekt und darum geht es auch gar nicht, doch wenn jeder bei sich startet und sein Verhalten überdenkt, kann sich schon vieles ändern. Es ist wichtig einen Anfang zu machen, klein zu beginnen,
sich gegenseitig zu inspirieren und zu unterstützen. Es gibt mittlerweile viele
Alternativen. Sei es der Jutebeutel, die handgesiedete Stückseife aus der Sylter
Seifenmanufaktur oder das unverpackte Obst vom Bauernhof. Man muss es nur
wissen und eben wollen.
Weitere Infos gibt es hier:
www.surfclubsylt.de
info@surfclubsylt.de