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Wann ist Surfen wieder erlaubt?

Nach mehreren Wochen Corona-Lockdown werden in Deutschland und der Welt erste Lockerungen in Aussicht gestellt. Eine Übersicht, was das fürs Surfen bedeutet.

Am Mittwochabend hat die Bundesregierung die Ergebnisse der Bund-Länder-Einigung zur Corona-Pandemie vorgetragen. Durch die seit März geltenden strengen Maßnahmen sei ein „zerbrechlicher Zwischenerfolg“ erzielt worden, sagte Kanzlerin Merkel. Um diesen nicht zu gefährden, bleiben Kontakt- und Versammlungsverbote weiterhin bestehen. Auch private Reisen sollen untersagt bleiben. Dennoch wurden auch erste Lockerungen und Schritte zurück zur Normalität in Aussicht gestellt.

Natürlich ist Surfen kein lebensnotwendiger Punkt, der sich in einer solchen Krise zur Priorität aufspielen sollte. Vielmehr könnte durch Surfunfälle das Gesundheitssystem unnötigerweise belastet werden. Wie solidarisch man sich dem Rest der Gesellschaft gegenüber verhält, muss außerdem jeder Surfer für sich entscheiden. Trotzdem gibt es viele, die einen unmittelbaren Zugang zum Meer oder einer stehenden Welle haben und unsicher sind, was erlaubt ist und was nicht. Außerdem stellt sich jetzt die Frage, was in der dritten Corona-Phase, ab dem 4. Mai erlaubt sein wird. Zählt Surfen als Individualsport dazu? Und wie sieht es in den einzelnen Bundesländern und anderen Nationen aus? Hier gibt es die Antworten in der Übersicht.

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Surfen in Deutschland – erlaubt, aber kaum möglich

In den ersten Leitlinien zum Umgang und zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hatten sich am 22. März die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs der Länder unter Punkt vier geeinigt, dass „der Weg zur Arbeit, zur Notbetreuung, Einkäufe, Arztbesuche, die Teilnahme an Sitzungen, erforderlichen Terminen und Prüfungen, Hilfe für andere oder individueller Sport und Bewegung an der frischen Luft sowie andere notwendige Tätigkeiten weiter möglich“ bleiben. Fährt man somit alleine zum Strand, meidet den Kontakt zu anderen und geht alleine surfen, passt das wohl genau zu dieser Beschreibung.

Allerdings funktioniert das in der Praxis nicht wirklich. An vielen Ostsee-Orten (unter anderem in Damp) hat die Polizei wegen einer „Versammlung zu Freizeitaktivitäten“ Nummernschilder notiert und Strafzahlungen an Surfer verhängt. Ganz davon zu schweigen, dass der Zugang zu einzelnen Spots – besonders auf Nord- und Ostsee-Inseln – durch Anreisebeschränkungen kaum oder gar nicht mehr möglich ist.

Grundsätzlich wird auch die Surf-Frage in Deutschland auf Länderebene entschieden.

Schleswig-Holstein

In der SARS-CoV-2-Bekämpfungsverordnung von Schleswig-Holstein heißt es: „Öffentliche und private Veranstaltungen sowie öffentliche Zusammenkünfte und Ansammlungen jeglicher Art mit mehr als den in Absatz 2 genannten Personen (max. zwei, Anm. d. Red.) sind untersagt.“ Öffentliche und private Sportanlagen bleiben geschlossen. Ein Meer ist zwar keine Sportanlage, doch sind die Parkplätze das Problem. Selbst wenn hier unbeabsichtigt viele Surfer auf einmal ankommen, fällt dies zu einer „Ansammlung jeglicher Art“. Das einzig legale Szenario besteht somit aus maximal zwei Surfern an einem Strand, die den vorgegebenen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zueinander einhalten.

Als Tourismus-Destination drängt Schleswig-Holstein natürlich darauf, dass in naher Zukunft die Einreisebeschränkungen in ihr Land gelockert werden. In einer Regierungserklärung will Ministerpräsident Daniel Günther heute Nachmittag Perspektiven aufzeigen. In einem ersten Schritt soll die Nutzung von Zweitwohnungen genehmigt werden, in einem zweiten Schritt Ferienwohnung und Hotels und einem dritten Schritt Tagesausflüge aus anderen Bundesländern. Ab dem 4. Mai soll außerdem wieder Freizeitsport im Freien ermöglicht werden. Medienberichten zufolge sollen sogar Veranstaltungen von bis zu 1000 Menschen erlaubt werden.

Niedersachsen

In Niedersachsen gelten ähnliche Regeln wie in Schleswig-Holstein. Einziger Unterschied: Die ostfriesischen Inseln, die die Surfspots beherbergen, sind weiterhin nicht zu erreichen. Alleine der Vorstoß der Regierung, das Einreiseverbot für Handwerker und Bauarbeiter zu lockern, sorgte für viel Missverständnis bei den Bewohnern der Inseln. Laut Weserkurier befürchten diese, dass „das Coronavirus vom Festland auf die Insel kommt“. Hier ist nicht damit zu rechnen, dass sich dieser Umstand in den kommenden Tagen und Wochen lockern wird.


Mecklenburg-Vorpommern

Auch in Mecklenburg-Vorpommern bleibt das Einreiseverbot vorerst bestehen. Allerdings stellte Wirtschaftsminister Harry Glawe bei Beibehaltung oder Verbesserung der bisherigen Infektionsquote für Mitte Mai in diesem Bereich Lockerungen in Aussicht. Ab kommendem Montag dürfen auch Sportplätze wieder öffnen. Hier gilt wie in Schleswig-Holstein, dass es erst problematisch wird, wenn aus einem Surfspot ein Versammlungsort wird.

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In Corona-Zeiten sind die meisten Strände menschenleer.

Bayern

Am härtesten sind wohl die Bürger Bayerns betroffen. Ministerpräsident Söder hat per Allgemeinverfügung zum Vollzug des Infektionsschutzgesetzes am 20. März eine Ausgangsbeschränkung verpasst, die punktuell sogar von Polizisten überwacht wird. „Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) hat eine naturschutzfachlich unbedenkliche Absenkung des Eisbachs veranlasst“, heißt auf muenchen.de. Damit kann die Eisbachwelle, die zahlreiche Besucher anzieht, derzeit nicht mehr zum Surfen genutzt werden. Die vom Freistaat Bayern erlassene Allgemeinverfügung lässt auch einen Weiterbetrieb der berühmten Surfwelle nicht mehr zu.“

Markus Söder ließ bereits am Mittwoch durchblicken, dass die Regelungen der Bund-Länder-Einigung in Bayern etwas zögerlicher angegangen werden. Eine baldige Lockerung bezüglich der Eisbachwelle ist somit nicht in Sicht.

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Surfen in Corona-Zeiten weltweit – zwischen Schüssen und geöffneten Spots

Costa Rica

Seit Anfang April ist es in ganz Costa Rica für Surfer verboten, ins Wasser zu gehen. Wie Leon Glatzer berichtet, wurden in Pavones sogar Warnschüsse der Polizei abgeben, um Leute wieder aus dem Wasser zu beordern.

Neuseeland

Kiwis sollen laut Premierministerin Jacinda Ardern mit der Herabsetzung der Warnstufe auf „Level 3“ neben einigen Outdooraktivitäten explizit auch wieder surfen dürfen. Voraussichtlich wird über die Lockerung der ergriffenen Maßnahmen am kommenden Montag entschieden.

Australien

Surfen ist in Australien grundsätzlich an einigen Spots noch erlaubt, allerdings unter der Auflage, zwischen Personen im Wasser und am Strand einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Viele populäre Strände wie Coolangatta und Bondi sind jedoch mittlerweile geschlossen bzw. es dürfen sich keine Gruppen bilden.

Spanien

Seit Mitte März gilt in Spanien die häusliche Quarantäne – ein Verlassen der eigenen vier Wände während des Lockdowns ist mindestens bis zum 25. April nur für Einkäufe oder in Sonderfällen gestattet.

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Frankreich

Die Strände an der französischen Atlantikküste sind seit der verhängten Ausgangssperre offiziell gesperrt und jegliche Aktivitäten auf dem Meer vorerst verboten. Die Strafe reichen von Geldbußen bis zu sechs Monaten Gefängnis bei wiederholten Verstößen.

Portugal

Surfer dürfen während des Lockdowns nicht ins Wasser, weil Strände landesweit gesperrt sind. Der Notstand verbietet Wassersport, was für das gesamte portugiesische Festland, aber auch für die Inselgruppen der Azoren und Madeiras gilt.

Marokko

Seit Ende März sind die Strände in Marokko gesperrt und das Militär patrouilliert an den bekanntesten Spots wie Taghazout.

Bali

Balis Strände und Surfspots wie Uluwatu, Canggu oder Keramas sind bis auf Weiteres geschlossen und surfen ist nicht erlaubt. Laut Berichten kommt es jedoch immer wieder zu Verstößen gegen die verhängten Auflagen.

Hawaii
Auf Hawaii sind Beach Parks geschlossen und Rettungsschwimmer derzeit nicht im Dienst. Surfen ist jedoch weiterhin erlaubt, so auch an der North Shore von Oahu.

US-Westküste

In Kalifornien gilt grundsätzlich ein Surfverbot und nur eingeschränkter Zugang zu den Stränden. Einzelne Regionen wie Santa Cruz stellen aber ihre eigenen Regeln auf. In „Surf City“ ist seit Donnerstag den Locals wieder erlaubt, ins Wasser zu gehen.

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