Servus ihr Geradeaus-Surfer,
Habt ihr euch schon mal überlegt, was wäre, wenn München am Meer liegen würde? Also bis auf die Tatsache, dass das Ganze geograpisch höchstgradig verwirrend wäre.
Aber sagen wir mal der ehemalige Landesvater Edmund Stoiber setzt sein Prestige-Projekt kurz vor seinem Tod in einer hypermodernen Version um und lässt einen Transrapid an den Atlantik bauen. Jetzt erreicht man den Flughafen zwar immer noch lediglich mit der S-Bahn und den entsprechend müßigen Fahrzeiten, aber am Atlantik ist man in, äh, 10 Minuten, womit München, äh, näher, also geologisch, äh, geografisch halt, an den Atlantis heranrückt.
Jetzt können sich die arbeitenden Horden in Sommer und Herbst am Wochenende nicht nur in die Berge wälzen, sondern sie können auch das idyllische Saint-Jean de Monts (das französische Dörfchen mit den besten Chancen für so ein Projekt) niederrennen.
München wäre endlich eine wahre, und nicht von ein paar Süßwassersurfern gefühlte, deutsche Surfhauptstadt. Surfen würde endgültig in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Im Atlantik würden sich bierbäuchige Lederhosenträger auf BIC-Bretter im König-Ludwig-Design wälzen. Japaner könnten davon Fotos machen und dann ihre kreischende Bodyboard-Freundin selber in die Wellen schieben. Und danach auf eine Maß am chinesischen Turm.
Obwohl: in Saint-Jean de Monts gibt es dann wahrscheinlich längst einen weltberühmten Biergarten namens „Zur sandigen Düne“ o.ä.
Die Immobilienpreise würde so eine Anbindung natürlich explodieren lassen. Aber das wäre uns Münchnern ja dann doch ziemlich wurscht. Mia hams ja.
Alles in allem kann man da also eigentlich nur an ein Horrorszenario denken. Man muss den Gedanken dann allerdings aber erstmal zu Ende führen. München würde nämlich effektiv zu einer Stadt am Meer werden. Und wir alle wissen wie Leute rumlaufen, die am Meer leben: immer Flip-Flops und Boardshort, nie Anzüge, aber dafür einen geilen Teint und alles in allem einer seeeeehr lässigen Hang-loose-Einstellung. Sind halt leider oft nicht recht produktiv diese Strandmenschen. Und dadurch wird letzten Endes etwas passieren was der liebe Ede weder vorausgesehen, noch gewollt haben wird. Die Arbeitslosigkeit in und um München steigt („lass moi liaba an Strand“), die Produktivität sinkt und irgendwann ist Bayern beim Länderfinanzausgleich auch dann wieder Empfänger. Geil, ich freu mich drauf.
So, ich gründe jetzt noch schnell eine facebook-Gruppe: “Meerzugang für München.“ und dann habe ich die Wellen dieses Internets aber auch wieder lang genug gesurft.
Servus,
euer Dorad Michi
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