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Haie und Surfen

Surf Basics

Hai-Attacke beim Surfen – Wie groß ist das Risiko wirklich und wie kann man sich schützen?

Haie sind fester Bestandteil der Meere, in denen wir surfen. Doch wie wahrscheinlich ist es wirklich, einem Hai zu begegnen – oder sogar angegriffen zu werden? Die neuesten Zahlen der International Shark Attack File (ISAF) zum Thema Hai-Attacken und Surfen zeigen: Das Risiko bleibt extrem gering, auch wenn es in bestimmten Regionen immer wieder zu Vorfällen kommt.

Haiangriffe – Zahlen, Fakten und Trends

Im Jahr 2024 wurden weltweit 47 unprovozierte Haiangriffe registriert – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (69) und auch unter dem 20-Jahres-Durchschnitt von 67 Vorfällen. Auch die Zahl der tödlichen Attacken sank: Vier Menschen verloren ihr Leben durch Haiangriffe, während es 2023 noch zehn waren.

„2024 war ein außergewöhnlich ruhiges Jahr“

, erklärt Gevin Naylor, Direktor des Haiforschungsprogramms am Florida Museum of Natural History. Er warnt jedoch davor, diesen Rückgang als langfristigen Trend zu betrachten – Schwankungen seien normal.

Die meisten Angriffe ereigneten sich in den USA (28 Fälle), mit einem Schwerpunkt in Florida. Besonders Volusia County gilt als Hotspot, da hier viele junge Schwarzspitzenhaie unterwegs sind, die Menschen leichter mit ihrer natürlichen Beute verwechseln. Auch Australien bleibt eine der Regionen mit häufigen Begegnungen – 2024 gab es mehrere Attacken, darunter von Weißen Haien und Bullenhaien. Todesfälle blieben in Down Under jedoch aus.

Haie und Surfen

Warum sind Surfer häufiger betroffen?

Knapp ein Drittel aller Haiangriffe betraf 2024 Surfer und Bodyboarder. Kein Zufall, denn:

  • Gute Wellen entstehen oft in Bereichen mit starker Strömung – dort, wo sich auch viele Fische aufhalten.
  • Trübes Wasser erschwert es Haien, zwischen Menschen und Beutetieren zu unterscheiden.
  • Bewegungen und Silhouetten von Surfern ähneln denen von Robben oder großen Fischen – der bevorzugten Nahrung vieler Haie.

Doch während Begegnungen mit Haien oft spektakuläre Schlagzeilen machen, ist die Realität weit weniger dramatisch: Die Wahrscheinlichkeit eines Haiangriffs bleibt verschwindend gering. Statistisch gesehen sind Strömungen, Wellen oder sogar Blitzeinschläge ein deutlich größeres Risiko für Wassersportler.

Haie und Surfen

Wie du das Risiko minimierst

Auch wenn die Chance für uns Surfer vom Hai attackiert zu werden extrem klein ist, gibt es ein paar einfache Regeln, um das Risiko weiter zu senken:
Reflektierenden Schmuck ablegen – Glänzende Objekte können wie Fischschuppen wirken.
Nicht in Gebieten mit aktiver Fischerei schwimmen oder surfen – Hier sind Haie oft auf Nahrungssuche.
Auf Gruppen setzen – Haie meiden in der Regel große Menschengruppen.
Nach starken Regenfällen vorsichtig sein – Trübes Wasser reduziert die Sicht und erhöht die Gefahr von Verwechslungen.

Haie und Surfen

Licht gegen Haie – Schützen beleuchtete Surfbretter vor Attacken?

Lange galt die Annahme: Licht auf dem Surfboard lockt Haie an. Doch eine neue Studie zeigt genau das Gegenteil – LED-Beleuchtung könnte Surfer sogar sicherer machen.

Wissenschaftler der Macquarie University in Australien haben herausgefunden, dass Haie weniger Interesse an beleuchteten Surfboards zeigen. Der Grund? Das Licht verändert die Silhouette des Boards, sodass es für die Raubtiere weniger wie ein Beutetier – etwa eine Robbe – aussieht.

„Weiße Haie jagen oft aus der Tiefe und orientieren sich dabei an Umrissen“

, erklärt Meeresbiologin Laura Ryan. „Durch eine dezente Unterwasserbeleuchtung wird die typische Silhouette verzerrt – das Brett verliert für den Hai an Reiz.“

Test in Hai-Gewässern liefert klare Ergebnisse

Um die Theorie zu überprüfen, führte das Forschungsteam Tests in der Mossel Bay, Südafrika, durch – einem bekannten Jagdgebiet für Weiße Haie. Robbenförmige Attrappen wurden mit LED-Leuchten ausgestattet und hinter einem Boot hergezogen. Das Ergebnis: Je heller das Licht, desto weniger Interesse zeigten die Haie. Besonders effektiv waren horizontal platzierte Lichter, während vertikale Anordnungen weniger Einfluss hatten.

Diese Erkenntnisse könnten ein echter Gamechanger für Surfer, Paddler und andere Wassersportler sein. Ryan und ihr Team arbeiten bereits an Prototypen für beleuchtete Surf- und Kajakboards, um herauszufinden, ob sich diese Technologie in der Praxis bewährt.

SHARK EYES – die neue Wunderwaffe gegen Haiattacken

Respekt statt Angst

Natürlich ist kein System perfekt – und Haie sind keine berechenbaren Maschinen. Doch diese Studie zeigt, dass innovative Ansätze helfen könnten, das ohnehin geringe Risiko eines Haiangriffs weiter zu minimieren. Wer also demnächst auf einem Board mit integrierter Beleuchtung unterwegs ist, könnte nicht nur stylisch aussehen, sondern auch sicherer surfen.

Haie sind keine menschenfressenden Monster, sondern faszinierende Tiere, die eine entscheidende Rolle im marinen Ökosystem spielen. Wer die richtigen Vorkehrungen trifft und sich der Umgebung bewusst ist, kann die Ozeane genießen – in bester Gesellschaft.

Wer wissen will, welche Haie gerade wo unterwegs sind, kann sich auf OCEARCH.org informieren. Dort lassen sich markierte Haie in Echtzeit verfolgen – ein spannender Einblick in die Welt der Meerespredatoren.

Also, bleibt achtsam, aber vor allem: Genießt die Wellen!

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