NEXO SURFBOARDS IS ABOUT FUN
Die spanische Surfboard Company NEXO Surfboards hat sich in den letzten Jahren schnell zu einer der führenden Board Manufakturen in Spanien gemausert. Seit 2006 bauen Head Shaper Fernando Gutierrez und NEXO Mitbegründer und Finanzenchecker Manu Diaz-Marta im beschaulichen Chiclana in der südspanischen Provinz Cadiz high Performance Boards für Surfer auf der ganzen Welt. Seit geraumer Zeit hat sich NEXO vergrössert und ist mit einer Shape Werkstatt in Oceanside, Kalifornien, da angekommen, wo ihre Arbeit hingehört. Und obwohl die Palette an Boards, mit Shapes wie dem Kiwi Modell oder dem Upper Cut eigentlich für sich sprechen, wollten wir den Spaniern doch einmal auf den Zahn fühlen und haben uns mit den beiden Machern am Strand vom Golf von Cadiz getroffen. Dabei haben wir herausgefunden, was ihr machen müsst, damit Spanier euch nie wieder eine Welle snatchen, was passiert, wenn’s nicht passt und vieles mehr – NEXO klärt uns auf:
SURFERS: Hi Fernando, hi Manu, wie geht’s euch?
NEXO: Hola! Uns geht es wirklich gut, danke und dir?
SURFERS: Ey, bueno! Was könnte schöner sein, als mit euch beiden hier an der Costa de la Luz zu sitzen und ein paar spanische Bierchen zu trinken?
NEXO: Echt nicht viel!. Wir lieben die Gegend um Cadiz einfach zu sehr. Hier in Chiclana tickt die Uhr einfach ein bisschen anders, alles ein bisschen ruhiger, es ist halt Südspanien.
SURFERS: Ja es ist hier wirklich atemberaubend. Aber zu wenig zu tun habt ihr ja auch nicht oder?
NEXO: Nein, das nicht – und das ist auch gut so (lachen). Durch die Vergrösserung unserer Company ist die Arbeit nicht weniger geworden, doch wir machen das, was wir lieben und können Surfen gehen, wann immer wir wollen. Das ist grossartig. Gleichzeitig sind wir natürlich auch total dankbar, dass wir den Job machen dürfen. Es gibt nichts schöneres, als zusehen, dass jemand mit dem Board, das du gebaut hast, richtig Spass hat und abgeht.
SURFERS: Das kann ich mir vorstellen. Ist das eure einzige Befriedigung, wenn ihr ein Board ferig habt?
NEXO: Nein, aber die Grösste! Aber natürlich sind die Ansprüche von sehr erfahrenen Surfern grösser als die von Anfängern und da kommt dann ein Anspruch mit ins Spiel, dem wir Genüge tun müssen und gerecht werden wollen. Das wird dann oft zu einer echten Herausforderung. Aber das macht den Job auch so spannend.
SURFERS: Und ihr scheint euren Job ja gewissenhaft zu machen, der Workshop an der kalifornischen Küste ist ja ein deutliches Zeichen.
NEXO: Die Kunden sind sehr zufrieden, das ist richtig. Das liegt aber auch daran, dass wir eng mir jedem einzelnen zusammen arbeiten. Wir shapen halt individuell. Wenn jemand hier vor Ort ist, geht das natürlich am besten. Dann kann man Modelle hier vor Ort auch mal antesten und schauen, was einem gefällt. Das war auch mit der Grund, warum wir eine zweite Manufaktur in den USA eröffnet haben. Wir wollten auch dort in Kalifornien vor Ort sein und als Ansprechpartner für unsere Kunden dort jemanden haben. Das ist sehr wichtig. So shapen wir also an zwei Standorten. Unsere Boards vertreiben wir verstärkt in Spanien, den USA, Italien und in Deutschland, auch wenn wir dort noch nicht so bekannt sind, wie anderer Orts. Aber was nicht ist kann ja noch werden (lachen). Nein, wir wollen uns ja nicht aufdrängen, doch sind wir uns sicher, dass viele in Deutschland eine Menge Spass mit unseren Boards haben würden.
SURFERS: Da bin ich mir sicher! Ich bin grade noch euer süsses KIWI Shape gefahren und bin total stoked! Das Teil hat so hübsche Kurven, glatt zum Verlieben!
NEXO: Ja, das KIWI hat den Ruf, besser gebaut zu sein, als die eigene Freundin – das sagt man uns zumindest (zwinkert mir verschmitzt zu). Aber das geht halt bei uns Hand in Hand. Wir bauen, was wir lieben. Wir sind selber Surfer und verstehen damit auch, was der Kunde von uns will. Manchmal braucht das keine Worte, Surfer verstehen sich schon. Deshalb ist es auch nicht schwierig für andere Länder zu produzieren. Es ist wie mit dem Surfen selber: es geht mehr um Gefühle, als um Worte, verstehst du?
SURFERS: Sí senior, sehr poetisch!
NEXO: Und wir sind hier mit unserer Manufaktur ja auch echt keine zehn Minuten vom Meer entfernt. Jede Mittagspause wird also für eine kleine Session genutzt. Auch wenn es nur für eine halbe Stunde ins Wasser geht, ist es das immer Wert! Wir kommen durch die vielen Aufträge leider nicht mehr dazu, uns 100% nach dem Meer zu richten, wie es früher mal mehr der Fall war. Es ist ja immer so, dass man irgendwo Abstriche machen muss, wenn sich das Hobby zum Job entwickelt. Man fängt dann schon an, das ein bisschen zu unterscheiden und das, was man früher aus purem Spass gemacht hat, wird dann irgendwann zum Business. Doch du kannst uns glauben, dass es auch besser bezahlte Jobs gibt und wir uns die Hektik nicht antun würden, wenn es nicht das wäre, was wir wirklich lieben.
SURFERS: Mehr Kohle – hmm, zum Beispiel als Surf-Profi?
NEXO: (Lachen) Ach nein, wir meinten eher so etwas wie Manager oder so. Zum Pro reicht es bei uns lange nicht! Lass es uns mal so ausdrücken: wir sind einfach nicht besonders gut, dafür haben wir unsere Team Fahrer.
SURFERS: Was ist der beste Trick, denn ihr pullen könnt – Eskimo-Rolle?
NEXO: (Gelächter) Nee nee zu schwer! Vielleicht nen Take Off! Oder warte, besser kann ich noch Paddeln, das ist nen solider Trick (Manu schiesst vor Lachen das Bier aus der Nase). Nein, mal im Ernst, so schlecht sind wir auch nicht. Ein Reentry oder ein Floater ist schon drin. Aber um die Belastungsgrenzen auszutesten, lassen wir lieber unsere Pros ran. Das machen dann unsere Team Rider, wie Ivan Monagas, Juan Sanchez, Stephen Gallop (UK) oder unsere Indo Maschine Made Arya. Wir selber üben zwar seit Jahren, doch nicht jeder ist zum Ripper geboren…
SURFERS: Oh ja, ich weiss genau, was ihr meint. Für uns Deutsche ist es eh immer schwierig ins Wasser zu kommen. Realistisch gesehen, kommen viele von uns nur in ihren Urlauben zum Surfen…was wisst ihr eigentlich über unsere Landsleute?
NEXO: Oh, das ist aber eine gefährliche Frage!
SURFERS: Zwo Eins Risiko!
NEXO: Ok, ihr Deutschen seid blond und gross! Hünenhaft…
SURFERS: Hünenhaft, jetzt geht’s aber los.
NEXO: Du wolltest eine Antwort! Aber zur Ehrenrettung müssen wir noch sagen, dass es spannend ist, Deutschland von aussen zu beobachten. Ihr schlagt euch wirklich gut. Ihr seid ein relativ kleines Land und es ist eine von verdammt viel Wettkampf geprägte Welt. Doch ihr findet euren eigenen Weg da durch. Ihr habt kaum Strände an denen vernünftige Wellen brechen und doch habt ihr eine wirkliche Surf Szene und Industrie, das ist schon beachtlich. Und ihr macht aus dem Umstand, dass ihr wenig Wellen vor der eigenen Tür habt, eine Tugend. Jeder Ride wird bei euch Deutschen gleich zum Trip, das ist super. Die deutschen Surfer reisen so viel, immer auf der Suche nach der perfekten Welle. Das gibt euch den Vorteil, dass ihr in eurem Leben viel mehr verschiedene Brandungen gefahren seid, als viele der Spanier es je tun werden, weil sie einfach die Spots vor der Haustür haben und deshalb nicht alle paar Monate losreisen.
SURFERS: Wie schmeichelhaft – und hinter unserem Rücken beklagt ihr euch dann, dass es keine Welle auf der Welt gibt, in der nicht schon bei der Ankunft ein deutscher Surfer im Line Up hockt. Fucking Gemrans are everywhere…und so ne?!
NEXO: (wieder lautes Gelächter) Ja, dieses Vorurteil euch Deutschen gegenüber gibt es schon und irgendwie stimmt es ja auch. Es ist immer schon ein Deutscher im Wasser. Und es ist eine Schande: die Jungs haben dann nie deutsches Bier dabei! (jetzt können die Beiden sich nicht mehr halten). Aber was man mal sagen muss, ist, dass die deutschen Surfer im Wasser eigentlich durchweg nett und respektvoll sind. Da sind Spanier oder Franzosen deutlich temperamentvoller. Also, ihr seid bei uns an den spanischen Stränden immer willkommen, aber ohne Witz, bringt uns doch mal als Gastgeschenk deutsches Beer mit. Wir versprechen euch, wenn ihr ein paar kalte Flaschen an die Locals verteilt habt, wird euch keiner mehr die Welle snatchen.
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