Hier ein kurzes Interview mit Leon zu seinem erfolgreichen Event:
Hallo Leon, wie genau habt ihr die Kids für dieses Event ausgewählt?
Wir waren wirklich überrascht, wie viele Anmeldungen wir bekommen haben. Am Ende hatten wir etwa 60 Bewerbungen – ein Teil davon kam über Instagram, und einige Eltern haben uns einfach Videos ihrer Kinder geschickt. Dann standen wir vor der schwierigen Entscheidung, aus rund 60 talentierten Surfern die besten zwölf auszuwählen. Das war wirklich nicht einfach, denn uns war gar nicht bewusst, wie viele talentierte deutsche Surfer es weltweit gibt.
Wie lief das Event Red Bull Under My Wiiings genau ab?
Wir hatten pro Tag drei Surf-Sessions, in denen wir die Kids coachten. Es ging aber nicht nur um das Surfen an sich, sondern auch um Strategien und Coaching-Techniken. Ein großer Fokus lag auf den mentalen Fähigkeiten, also darauf, wie man seinen Verstand und seine kognitiven Stärken in Wettkampfsituationen einsetzen kann. Wir wollten den Kindern Werkzeuge mitgeben, die sie nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag nutzen können. Mein Hauptziel war es, eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich sicher fühlten und ihre Fähigkeiten einfach frei entfalten konnten – und dabei natürlich jede Menge Spaß hatten.
Die Kids waren bestimmt ganz schön aufgeregt, als sie Dich und den Wavepool zum ersten Mal gesehen haben, oder?
Ja, total! Man hat sofort gemerkt, wie aufgeregt sie waren. Unser erster Schritt war, den Druck herauszunehmen. Es sollte nicht so sein, dass sie die „Auserwählten“ sind und irgendeine Art von Druck spüren. Wir wollten keine Situation schaffen, in der sie das Gefühl haben, sich beweisen zu müssen. Martin und ich coachen schon lange zusammen, und unser Ansatz war, die Kinder in Ruhe zu beobachten und zu analysieren, wie es ihnen geht. Als sie ankamen, war der Druck so groß, dass einige kaum sprechen konnten. Sie sagten Dinge wie: „Okay, Leon, ich werde dir zeigen, was ich kann.“ Man merkte, wie nervös sie waren, weil sie nicht nur mich beeindrucken wollten, sondern auch Red Bull.
Red Bull Athlet zu werden ist sicher für viele ein großes Ziel. Wie war das für Dich?
Ich kann das total nachvollziehen, denn auch für mich war es immer ein Traum, von Red Bull gesponsert zu werden. Der Druck, der damit einhergeht, kann sehr überwältigend sein. Deswegen war es uns wichtig, eine entspannte und sichere Umgebung zu schaffen, in der der Spaß im Vordergrund steht. Schon in der ersten Session hatten die Kids dann richtig viel Spaß. Es war ihnen regelrecht anzusehen: Sie haben geschrien und gejubelt. Ein Kind kam zu mir und sagte:
„Leon, das ist der beste Tag meines Lebens!“ Er hat mich umarmt und sich so sehr bedankt. Das war ein unglaublicher Moment.
Ich bin dann auch ins Wasser gegangen, um zu sehen, wie sie surfen und wie viel Energie sie mitgebracht haben. In dieser positiven Energie zu sein, war einfach unglaublich und hat mich für die nächsten Tage richtig motiviert.
Und wie genau lief das Event ab?
Der erste Tag diente vor allem dazu, den Druck herauszunehmen und den Spaß in den Vordergrund zu stellen. Am zweiten Tag wurde es dann technischer. Wir haben uns intensiver mit den typischen Drucksituationen im Wettkampf beschäftigt und sogar ein paar Wettkampf-Simulationen gemacht. Man konnte deutlich sehen, wie schnell die Kids Fortschritte machten, insbesondere bei den verschiedenen Wellen, die sie surfen konnten.
Es gibt so viele talentierte junge Surfer, die ich zuvor nicht auf dem Schirm hatte. Einige von ihnen könnten definitiv eine große Zukunft im deutschen Team haben – oder sind vielleicht schon ein Teil davon. Es war beeindruckend zu sehen, wie reif und talentiert sie in so jungen Jahren sind. Einige Kinder haben sogar „Airs“ und volle Rotationen gestanden. Das zeigt, wie viel Potenzial in ihnen steckt.
Was denkst du über die Zukunft des Surfens in Deutschland, besonders nach diesem Event?
Ich bin wirklich beeindruckt von dem, was ich gesehen habe. Der Wavepool ist eine unglaubliche Trainingsmöglichkeit für die neue Generation. Hier können die Kids so viele verschiedene Manöver und Situationen simulieren und praktisch jede Stunde trainieren. Das ist ein riesiger Vorteil und ermöglicht es ihnen, extrem schnell Fortschritte zu machen.
Wenn ich jetzt auf die Kinder schaue, die beim Event dabei waren, kann ich mir kaum vorstellen, was in den nächsten Jahren noch kommen wird. Es wird unglaublich spannend sein, diese Entwicklung zu verfolgen. Ich glaube, wir können in der Zukunft große Dinge vom deutschen Surfnachwuchs erwarten!