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Interview mit Juni Thalmann zum neuen Eisbach Clip „ICE COLD WATER“

Der neue O’Neill Eisbach Clip „ICE COLD WATER“ hat ordentlich eingeschlagen und auch internationals für Aufsehen gesorgt. Wir haben den Regisseur Juni Thalmann zu einem kurzen Interview getroffen, um zu erfahren, wie es zu der lustigen Story kam und wie er als Eisbachsurfer und FUS Crew Mitglied die Entwicklung am Bach sieht.

Hallo Juni, wie kam es zu dem Projekt von O’Neill?

JT: Hey Simon, schön Dich mal wieder zu sehn. Da kam das eine zum anderen. Ich hatte wegen eines anderen Projektes mit Julia vom Marketing von O’Neill zu tun – als sie mir sagte, sie würde gerne einen Spot mit ihrem „Riversurf Team“ realisieren.

Wie bist Du auf die Idee zur Story gekommen?

JT:  Die Grundidee für das Intro spukte schon länger in mir rum… Ich habe dann mit Alex Förderer, nem guten Freund und Kameramann, drüber gesprochen und wir haben uns zusammen die diversen Bilder und Einstellungen überlegt. Parallel dazu habe ich mit einer Texterin den Off-Sprecher Text entwickelt – das ging alles so Hand in Hand…

Uns war war wichtig, einen Eisbach Clip zu machen, der etwas anders ist als bisherige… Das wünscht man sich natürlich immer… aber im Fall Eisbach war es vom Inhalt her gar nicht so schwierig, wie ich fand. Denn um etwas anders zu sein, musste man meiner Ansicht nach einfach mal das zeigen, was die Welle und uns Surfer da ausmacht. Spaß an der Sache zu haben. Und sich einfach vielleicht nicht ganz so wichtig nehmen. Das entscheidende ist dann natürlich die Action – und dafür hatten wir ja einige der wohl besten Jungs am Start…

Kann man von solch „spaßigen“ Aufträgen leben, oder was machst Du sonst?

JT: Umsonst haben wir es nicht gemacht, aber es war sicher auch kein riesiges Budget, was wir zur Verfügung hatten. Wir haben insgesamt sehr viel mehr Zeit und Motivation reingehängt, als bei einer „normalen“ Produktion. Aber das ist ja meist so, dass es „Brot & Butter“ Projekte gibt, die die Rechnungen zahlen, und dann Projekte, die man mit mehr Herzblut gerne etwas aufwendiger realisiert. Insgesamt war ich super froh, mit O’Neill nen coolen Partner gehabt zu haben. Grundsätzlich verdiene ich aber mit genau solchen Projekten mein Geld, nur eben nicht immer mit so coolen Kunden oder Inhalten…

Wer war alles „hinter den Kulissen“ involviert?

JT: Neben den 4 Surfern, die den meisten wohl bekannt sind, war Alex der Hauptkameramann. Er hat mega viel Energie reingesteckt und hat es geschafft, die eine oder andere „neue“ Einstellung am Bach zu finden… Das ist gar nicht so leicht!

Dann war Hias dabei, auch ein Surfer und Kameramann. Zudem wurde ich noch vom „Cepten“ von MIASANSO unterstützt, der das Grading gemacht hat und von Pauki, der sich um die Animationen gekümmert hat. Ach ja, und der Markus vom Munich Sound Service  hat das Sounddesign und die Audiobearbeitung gemacht. Auf Seiten von O’Neill war Julia die Verantwortliche, die den Mut hatte, das Ding so durchzuziehen…

Wie lange hat der Dreh gedauert?

JT: Am Bach haben wir zwei kalte Nächte im November gedreht. Aber für das Intro haben wir einige Tage oder Abende hier und da gedreht. Zum Teil haben wir bei Alex im Studio gefilmt. Das war teilweise wirklich sehr spaßig. Pauline, unser Model, haben wir dann in der Dusche bei meinen Schwiegereltern gedreht, das war auch echt eine witzige Situation. Und dann haben diverse Leute einen „Cameo “, aber hier verrate ich nicht, wer das genau ist… ; )

Du bist selbst aktiver Eisbach Surfer. Wie empfindest Du die Situation vor Ort? Ist es wirklich so schlimm?

JT: Ehrlich gesagt, bin ich leider nicht mehr so aktiv wie ich mal war, oder teils auch gerne noch wäre. Ich gehe wenn dann noch Abends mit Flori oder anderen Jungs für ein zwei Stunden surfen. Und gerne dann auch später, weil es sonst wirklich einfach recht voll ist, auch zur kalten Jahreszeit. Schlimm finde ich die Situation nicht und aufhalten kann man sie auch nicht… Verheimlichen kann man die Welle so oder so seit langem nicht mehr.
Ich bin auch der Meinung, jeder sollte den Spaß genießen könne, sofern er wenigstens die Grundkenntnisse mitbringt.

Zudem bin ich auch ein Verfechter der alten „Regel“ – fange erst mal an anderen Wellen an, und wenn du sicher auf einer Flusswelle stehst, oder wirklich gut im Meer surfen kannst, dann komm zum Eisbach – aber bitte nicht vorher. Ich finde es auch immernoch ok, wenn man Leute wieder wegschickt, die am Bach nichts verloren haben… aber auch das kann man ja „nett“ machen… J

Ist es nicht irgendwie widersprüchlich einen Clip mit weltweitem Aufsehen zu produzieren und sich dann über die Crowds am Bach zu beschweren?

JT: Deswegen beschwere ich mich auch nicht und bin mir der „Folgen“ von so einem Clip bewusst. Aber wenn Canon, eine Biermarke oder auch die Lufthansa mit dem Eisbach wirbt, denke ich, darf O’Neill allemal einen Spot von seinem „Fluss Surf Team“ veröffentlichen! Zudem ist es ja so, dass seit einigen Jahren – wahrscheinlich auch durch einen recht bekannten Kinofilm – der vom Eisbach handelt, das „Tabu“ des Filmens am Eisbach nicht mehr existiert. Und noch viel wichtiger finde ich es, dass die Filme von und mit den„Locals“ realisiert werden. Man darf nicht vergessen, dass es immer noch Jungs aus der Crew bzw. „alt Eingesessene“ sind, die sich um die Welle am Bach kümmern und diese bei allen Bedingungen surfbar machen.

Flori ist einer der Hauptdarsteller und er besticht mal wieder mit seinen Skatetricks, vor allem durch den Kickflip. Was kommt als nächstes? Wie schaut die Zukunft des Flusssurfens aus?

JT: Ja, Flori und die Jungs gehen super krass ab. Ich bin froh, dass wir den Kickflip auch im Clip haben. Er hat ihn ja bereits öfter gestanden, aber so eingebunden in einen Spot ist er neu. Shove Its oder Varials sind mittlerweile bei vielen Leuten Standard. Es geht vor allem auch bei den Reverses aber mittlerweile um die Höhe. Außerdem geht es auch schon soweit, dass die 3er fast komplett in der Luft gedreht werden…Ansonsten finde ich es super, dass viele Jungs und Mädels auch wieder mehr auf die Turns wert legen, so kommt mir vor. Diese schön ausfahren oder an besonderen Stellen der Welle ziehen – oder auch Laybacks einbauen. So nen bisschen mehr das klassische Surfen aus dem Meer auf den Fluss übertragen.

Die Entwicklung geht sicher dahin, dass die Skatetricks und Rotationen noch mehr Standard werden, eben dann einfach höher und weiter… Und insgesamt geht es wohl darum eine richtig schöne Line zu surfen und zu finden, das ist gar nicht so leicht auf so einer kleinen Welle… Aber bei den vielen Nachwuchstalenten ist da insgesamt nach oben noch Platz…
Zum Schluss sehe ich dann noch Potential darin, dass auch die krasseren Tricks in heftigeren Flusswellen gesurft werden. Also Hochwasserwellen hier und da…

Auf was können wir uns als nächstes aus dem Hause Thalmann freuen? Irgendwelche spannende Projekte?

JT: Da stehen einige Projekte in der Pipeline, lasst Euch überraschen… : D

Du bist und warst auch schon viel surftechnisch unterwegs. Welches ist Dein Lieblingsziel und wieso?

JT: Ja, ich hatte das Glück schon einige tolle und auch teils exotische Surfdestinationen zu bereisen. Wichtig hierbei, ich habe mit Tati jemand an meiner Seite, die das Reisen genauso liebt und vor allem Verständnis für meine Leidenschaft hat…
Neben den Klassikern in Europa war ich aber glücklicherweise schon auf allen Kontinenten zum Surfen. Südafrika find ich Wahnsinn, sowohl vom Land als auch vom Surf her. Und wenn es wärmeres Wasser sein darf und der Geldbeutel es hergibt, bin ich ein mega Fan des Pazifiks. Mit der abgefahrenste Spot an dem ich gesurft bin, war wahrscheinlich Rapa Nui – also die Osterinsel. Die Insel hat so viel mystisches, und die Menschen sind so stolz und besonders, das war schon ein einzigartiges Erlebnis.
Ich hatte mir mal vorgenommen alle WSL Spots zu surfen und habe die zur Zeit beständigsten Spots auf der Tour alle abhaken können. Einzig – ich war noch nie auf Hawaii – das fehlt noch soooo sehr…

Wohin geht der nächste Trip?

JT: Es sieht wohl so aus, als ob es spontan nach Indonesien für 10 Tage geht… Aber der Flug ist noch nicht gebucht. Sonst spätestens Anfang nächstes Jahr irgendwo ein kurzer Trip in Europa…

Dann mal viel Spaß und danke für das Gespräch!

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