Als ich gerade meinen Boarding Pass vorzeige, um das Gate zu passieren, klingelt mein Telefon: Auf dem Display der Name „ Andi Brendt“.
Andreas ist der Autor des Reise-Abendteuer-Romans „Boarderlines“, dessen Geschichten ich regelrecht aufgesogen habe. Er versorgte mich zuvor mit den nötigen Informationen, um genau diesen einen linken Pointbreak in Mexiko ausfindig zu machen. Ich hoffe also, dass die Erzählungen von dem perfekten langen Point mit Barrels, wenig Surfern, einer Holzhütte mit Hängematte, Tequila, Tacos und Siestas schon in weniger als 40 Stunden Realität werden, während ich das Handy zücke…
„Schlechte Nachrichten! Eine einheimische Freundin erzählte mir gerade, dass seit einem Monat viele bewaffnete Männer in der Gegend sind, weil sich die Kartelle wieder bekriegen, und keiner weiß, wo es hinführen wird. Weiter südlich gibt es auch einige Strände mit super Wellen, die vielleicht safer sind – ich würde es aber trotzdem probieren…“ Ein unwohles Gefühl steigt in mir auf, die Zwiespältigkeit zwischen Vernunft und Risiko, der Wunsch jetzt das Richtige zu tun, ohne zu wissen, was auf mich wartet.
Auf dem langen Interkontinentalflug folgt die 14 stündige Busfahrt und damit eine Menge Zeit, sich Gedanken zu machen. Aber irgendwo ist die Entscheidung schon getroffen. Ich bin auf dem Weg und hocke mich für die letzten Kilometer in ein Taxi, das mich mit schnellen Schritten voranbringt und ermutigt und weiter Richtung Ziel befördert. Bisher ohne Probleme.
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