Im Gespräch mit Annika von Schütz über ihren Film “Femme Ocean”
Surfende Frauen? Das ging früher eher in die Richtung: Vermarktung der Frau als Produkt. Einiges hat sich inzwischen geändert, vieles noch nicht. Als surfende Frau hat man es nicht überall so leicht. Noch immer müssen Frauen kämpfen, für Gleichberechtigung im Wasser, gegen Sexismus bei den Contests oder überhaupt für das Recht, surfen zu dürfen.
Doch kann gerade das Surfen vielleicht ein Weg zu Women Empowerment sein?
Diesem Thema hat sich die Filmemacherin und Surferin Annika von Schütz in “Femme Ocean” gewidmet. In ihrem Film wirft sie einen feministischen Blick auf die moderne Rolle der Frau in der Surfwelt und stellt die Geschichten von fünf Frauen vor, die durch ihre Erfahrung im Surfen Grenzen brechen. “Femme Ocean” feierte in verschiedenen Ländern Premiere, bekam insgesamt 3 Filmfestival Awards (Ericeira, Indien, Toronto) und soll ab Sommer 2023 in Deutschland gezeigt werden. Wir haben die inspirierende Frau zum Interview getroffen.
Über Annika:
- Femme Ocean:
- Schnitt und Unterstützung des Drehbuchs: Nadja Werner
- Design Logo: Valerie Schlieper
- Spenden für die Postproduktion
- T- Shirts über OY
Annika von Schütz (35) ist im Unterallgäu aufgewachsen, also ziemlich weit weg vom Meer. Mit 18 ging es mit zwei Freundinnen im Auto an den Atlantik. Nach einer Stunde Surfunterricht kauften sie sich 2nd Hand NSP Boards, stürzten sich in die Wellen und lernten so das Surfen. Während ihres Studiums der “Arts and Media” in Deutschland zog es Annika in den Semesterferien immer wieder an den Ozean, unter anderem auch nach Portugal. Nun ist sie freie Filmemacherin, lebt im Alentejo und hat ihre ersten Kurzfilme produziert:
- “Set up to sell – Surfen als Lifestyleprodukt (2017) ” – Über die Vermarktung der Frau als Produkt im Surfen
- “Fear as a tool (2021)” mit der Big Wave Surferin Joana darüber, wie man die Angst in großen Wellen für sich nutzen kann (realisiert mit Sunny Breger).
Einer der Gründe, warum sie in Portugal geblieben ist, war (neben dem Surfen versteht sich), ihr 3. Film “Femme Ocean”.
“Ich habe das Meer gebraucht, als Inspiration, als Muße, um zu schreiben, um mir Gedanken zu machen, wie der Film werden sollte, und um das Team zusammenzustellen.”
Aktuell hat Annika noch einen 4. Surffilm gedreht:
4. “El Alma” (The stringer) (2022)
Er wird bis Ende März als Teil der Ausstellung über Geschichte des Surfens im Maritimen Museo Bilbao in Spanien zu sehen sein.
Ihren Alltag kann Annika nach der Tide planen. Surfen ist sie fast jeden Tag, immer dann, wenn es geht, mit einer Truppe Mädels.
“Wir sind ein Frauen-Surfkollektiv, so ‘ne Gang aus 3-5 Frauen zwischen 30 und 65. Mit dabei ist sogar eine der ersten Surferinnen Frankreichs, das ist super cool!”