Sascha Baltes ist 38 Jahre alt und kommt aus Duisburg. Er surft seit 17 Jahren und hat schon früh seine Leidenschaft für aussergewöhnliche Wellen entdeckt.
Egal ob stehende Wellen in Flüssen oder Gezeitenwellen. Die langen Ritte haben ihn direkt gepackt. Als er Antony Colas, den weltweiten Experten für Gezeitenwellen kennen gelernt hatte, fing Sascha an nach neuen Gezeitenwellen zu suchen. Kaum zu glauben, wo solche Wellen überall entstehen können. Sogar hier in Deutschland konnte er bereits drei Gezeitenwellen ausfindig machen. Sascha wird uns in nächster Zeit von seinen Erfahrungen und Entdeckungen berichten und hat uns hier zum Einstieg einen Artikel zu den längsten Wellen der Welt verfasst.
Text Sascha Baltes / Fotos Antony Colas
Wenn man über die längsten Wellen der Welt spricht, dann handelt es sich definitiv um das Naturphänomen Gezeitenwellen.
Hierbei spricht man über die Flut die mit Druck die Flüsse gegen deren natürlichen Strom hinauf gedrückt werden. Aktuell wurden über 100 Flüsse ausfindig gemacht, die dieses Phänomen beherbergen und es gibt stetig neue Expeditionen, um neue Gezeitenwellen zu entdecken.
Damit eine Gezeitenwelle entsteht, braucht man einen Gezeitenunterschied von mindestens 3 Metern in der Flussmündung. Optimal ist eine trichterförmige Flussmündung auch Ästuat genannt. Wenn diese sich mit der eintretenden Flut füllt, dann steigt der Druck je enger der Fluss wird und die Gezeitenwelle nimmt immer mehr Form an.
Entstehung
Natürlich spielen auch weitere Faktoren hierbei eine wichtige Rolle: der Pegelstand, die Fliessgeschwindigkeit des Flusses, der Wind und die Geschwindigkeit der auflaufenden Flut.
In der Regel treten Gezeitenwellen kurz nach Neu- und Vollmond auf, da dann der Gezeitenunterschied am grössten ist. Die Grösse und die Geschwindigkeit der Welle hängt dann von den oben genannten Faktoren ab. Natürlich gibt es auch Gezeitenwellen die nur ein- oder zweimal im Jahr auftreten und zwar dann wenn alle Faktoren perfekt aufeinander abgestimmt sind. Dieses trifft aber nur bei den kleinen und schwachen Gezeitenwellen ein.