Adh Open im Wellenreiten vs. SURFERSWEEK mit der German Open
Es ist wieder so weit: Im Frühling 2023 gehen sowohl die adh-Open im Wellenreiten als auch die SURFERSWEEK wieder an den Start. Was es mit den beiden Wochen auf sich hat, erfahrt ihr hier.
Im Juni 2022 ging es heiß her in Seignosse, Südfrankreich. Zuerst feierte die erste SURFERSWEEK mit den German Open Premiere und dann die 17. adh-Open im Wellenreiten nach zwei-jähriger Coronapause ihren Comeback. Wir waren vor Ort und haben beide Wochen miterlebt. Jetzt lassen wir sie für euch Review passieren und verraten, was beide Wochen unterscheidet und welche für wen geeignet ist.
Eine Woche Meer, Sonne und Surf, eine Woche spannender Wellenreitcontest und Party, eine Woche deutsche Studierende in Seignosse. Das klingt verdächtig nach der adh-Open im Wellenreiten, dem Surfcontest für deutsche Studierende. Doch seit Juni 2022 gibt es ein neues Format, was nun am traditionsreichen Termin der adh-Open an Pfingsten in derselben Location (den Belambra Bungalows) stattfindet – die SURFERSWEEK.
„Ich dachte zuerst, die SURFERSWEEK wäre die adh-Open, nur mit einem anderen Namen “, erklärt Yvonne Hoffmann, zweiter Platz der ersten German Open der SURFERSWEEK.
Das zeigt, auch die Teilnehmenden sind verwirrt. Wie es dazu kam, dass nun beide Contests existieren und für wen welche Woche besser passt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Die Vorgeschichte
Deutschlands traditionsreichstes Surfevent – die adh-Open Wellenreiten
Wie Wavetours die adh bekam
Alles begann im Sommer 2004. Damals erfuhren Uli Scherb und Martin Storck, die mit Wavetours um 1993 eines der ersten deutschen Surfcamps gegründet hatten, von der adh-Open im Wellenreiten, dem Surfcontest für Studierende aus Deutschland.
„Man muss fairerweise dazu sagen, dass damals ein Konkurrent von uns, Norbert Hoischen, in Kooperation mit der Uni Köln den adh-Wellenreiten Contest in Cap de L´Homy veranstaltete. Wir erfuhren, dass sich jede Hochschule oder Universität um die Ausrichtung bzw. Veranstaltung der adh-Open bewerben konnte und haben uns daraufhin 2004 mit der FH Darmstadt in Verbindung gesetzt und den Wettkampf zusammen nach Seignosse geholt”, erinnert sich Martin Storck.
Generell funktioniert das so
Der adh (allgemeiner deutscher Hochschulsportverband) veranstaltet jährlich bundesweit über 50 Wettkampfveranstaltungen in mehr als 30 Sportarten. Um die Ausrichtung der Wettkampfveranstaltungen kann sich jede Universität oder Hochschule bewerben. In Sportarten, welche etwas komplexer auszurichten sind, werden gerne Kooperationspartner (wie Wavetours oder Coastline Kollektiv) von den Universitäten an Board geholt, um die Organisation zu bewältigen.
„Als uns die FH Darmstadt gefragt hat, ob wir mit Wavetours in Kooperation die adh veranstalten wollen, haben wir zugesagt. Wir waren ein extrem attraktiver Ausrichter, mit der Anlage in Seignosse und unseren Sponsoren“, so Martin. Wavetours konnte als Ausrichter überzeugen und so halfen Uli und Martin der adh-Open Wellenreiten raus aus den Zelten und rein in die Bungalowanlage in Seignosse, an den Top Surfspot in Südfrankreich. „So konnten wir die adh-Open von einem Tag auf den anderen auf ein ganz neues Niveau heben“, erklärt Martin.
Und das Event wuchs
2015 wechselte die Geschäftsführung von Wavetours, da Uli und Martin nacheinander aus dem Geschäft ausstiegen. In den folgenden Jahren entwickelten Ann-Sophie Ott (jetzt Coastline Kollektiv) und Jens Höper (neue geschäftliche Leitung von Wavetours) die adh-Open Wellenreiten zu einem der größten adh-Events (nicht nur im Surfen). Die Veranstaltung wuchs und damit auch der Anteil der Gäste, die ihre Priorität eher auf das Feiern als das Surfen legten. Der Fokus verschob sich, weg vom reinen adh-Wettkampf hin zu einer Surf/Feierwoche – entgegen der Vorstellung des adh Verbands.
Coastline Kollektiv – neuer Ausrichter seit 2022
Nach zweijähriger pandemiebedingter Abstinenz startete die 17. Auflage der adh-Open Wellenreiten einen neuen Anlauf. Allerdings mit einem neuen Kooperationspartner und neuer Ausrichtung.
„Es stand schon länger auf der Kippe, ob die adh-Open im Wellenreiten nach Corona wieder stattfinden kann, da der adh Verband bemängelte, dass sich das Image der Veranstaltung durch ein feierlastiges Rahmenprogramm im Laufe der Zeit zu einer ‘Partyveranstaltung’ entwickelt hatte”, erklärt Henning Windmöller vom Coastline Kollektiv. Die Idee war dann, die adh-Open zwar stattfinden zu lassen, aber wieder mit stärkerem Wellenreit-Fokus. Dazu suchte die Uni Darmstadt, die sich um die Ausrichtung der adh beworben hatte, einen neuen Kooperationspartner und entschied sich für CoKo.
“Wir haben das Coastline Kollektiv 2020 als Surfcamp in Seignosse gegründet,” erklärt Henning. Daher kennen wir uns vor Ort bestens aus und haben somit optimale Voraussetzungen für die Durchführung der adh-Open Wellenreiten! Dementsprechend waren wir auch super happy als wir in 2021, nach guten Gesprächen mit allen Beteiligten, die Zusage erhalten haben. Wir wollen eine stärkere Integration der Studierenden in die Veranstaltung. Ein Surf-Event von Studierenden für Studierende“, so Henning Windmoller.
„ Zudem arbeiten wir gerade an einer neuen Format-Idee, neben der Ehrung des deutschen Hochschulmeisters und der deutschen Hochschulmeisterin im Wellenreiten noch ein europäisches Top-Event zu starten. Wie cool wäre das, wenn auch Teilnehmende von französischen, englischen oder spanischen Universitäten vor Ort wären“, – Henning.
Nach der Neuausrichtung adh-Open 2022 ist auch Mit-Organisatorin Ann Sophie Ott super happy:
„Im Vergleich zu den adh-Open in den Jahren davor kamen zwar weniger Gäste, aber es lag ein ganz besonderer Surf-Vibe über dem ganzen Event und es gab ein tolles Community Feeling. Wir könnten nicht zufriedener sein und freuen uns schon sehr auf 2023!“ – Ann Sophie Ott.
Wie Wavetours die SURFERSWEEK gründete:
Und die SURFERSWEEK?
„Wavetours war viele Jahre Kooperationspartner der adh-Open im Wellenreiten. Als diese Partnerschaft endete bot sich die Chance, etwas Neues zu kreieren.“ – Jens Höper, Geschäftsführer von Wavetours.
„Im regelmäßigen Austausch mit Michael Zirlewagen kam dann die Idee auf, ein Event ins Leben zu rufen, welches aus den Kinderschuhen des alten Formates wächst und sich weiter entwickeln kann. Wir werden älter, die Bedürfnisse verändern sich und es entsteht eine Generation Surferinnen und Surfer, die surft, chillt & feiert – aber auch gerne einen Vortrag hört oder einen Workshop belegt“, erklärt Jens.
„Das ganze ist keine Konkurrenz, wie Ann-Sophie Ott vom Coastline Kollektiv und den adh Open Wellenreiten meiner Meinung nach völlig richtig in einem Podcast erwähnt hat“, sagt Michael.
„Wir bedienen unterschiedliche Zielgruppen. Drei deutsche Surf Contests (SurfDM des Wellenreitverband e.V., Hochschulmeisterschaften und die German Open im Rahmen der SURFERSWEEK) sind doch besser als zwei, oder?“ – Michael Zirlewagen von layday layday.
Auch Jens macht noch einmal auf den Unterschied der adh-Open im Wellenreiten und der SURFERSWEEK aufmerksam:
„Während auf der adh Open im Wellenreiten nur Studierende teilnehmen können, setzen wir bei den 1. GERMAN OPEN der SURFERSWEEK darauf, einen Contest zu kreieren, deren Level zwischen den Hochschulmeisterschaften und der deutschen Meisterschaft (surfDM) liegt.“ – Jens.
Er zieht ein positives Fazit zur ersten SURFERSWEEK und GERMAN OPEN im letzten Jahr:
,,Wir sind stolz und freuen uns, dass das neue Eventformat letztes Jahr so gut angenommen wurde. Mit über 1100 Gästen hat es wieder richtig Spaß gemacht, nach der langen Zeit ohne diese Art der Veranstaltungen. Wir sehen sehr optimistisch auf die nächste SURFERSWEEK und sind schon fleißig an der Arbeit, damit Deutschlands größtes Surfevent wieder ein großer Erfolg wird.” – Jens.
Adh vs. SURFERSWEEK – wie ähnlich sind sie wirklich? Gemeinsamkeiten, Unterschiede, und was jede Woche auszeichnet – eine Gegenüberstellung
Was ist was?
Während die adh-Open im Wellenreiten ein seit 17 Jahren existierender Surfcontest für deutsche Studierende ist, gibt es die SURFERSWEEK erst seit Juni 2022. Die adh wurde dieses Jahr das erste Mal vom neuen Veranstalter Coastline Kollektiv organisiert und die SURFERSWEEK wurde vom früheren adh Veranstalter Wavetours in Kooperation mit layday layday ausgetragen.
Beide Weeks werden von einem Surfcontest gekennzeichnet. Die adh-Open Wellenreiten wird vom allgemeinen deutschen Hochschulsportverband (Veranstalter) in Kooperation mit der Hochschule Darmstadt (Ausrichter) veranstaltet. Der GERMAN OPEN Contest der SURFERSWEEK fand unter der Schirmherrschaft des Deutsche Wellenreitverband e.V. statt, mit Mathieu Vayron als Contestdirector und Headjudge. Beide Contest-Formate werden nach den internationalen Wettkampfregeln der Surfing Association (ISA) und WSL gewertet. Dabei verzichteten beide auf die Priority-Regelung.
Für wen ist was?
Während der Contest der adh-Open Wellenreiten nur für deutsche Studierende oder deutsche Studierende, die im Ausland studieren ist, kann bei der SURFERSWEEK mit der ersten German Open jede Person teilnehmen, die einen deutschen Pass besitzt, also nicht nur die Elite der Studierenden, sondern auch Auszubildende oder Berufstätige.
Die adh-Open wurde dieses Jahr von rund 400 Gästen (im Jahr vor Corona waren es noch 1500) besucht, davon 126 Contest-Teilnehmende (davon mind. 30 Frauen). Somit ist sie noch immer Deutschlands größter Surfcontest. Bei der SURFERSWEEK kamen sogar 1200 Gäste, darunter rund 40 Contest-Teilnehmende und davon nur 7 Frauen – sehr schade, wie Yvonne findet!
„Ich weiß nicht woran es lag, dass sich so wenige Frauen angemeldet haben. Beim Ridersmeeting konnten zum Glück doch noch ein paar Frauen motiviert werden, sodass wir am Ende zu siebt gestartet sind. An dieser Stelle nochmal ein kleiner Shootout: Traut euch Girls und meldet euch an! Es wäre toll, wenn wir 2023 ein paar mehr Mädels sind“ – Yvonne.
Und das Niveau beim Contest?
Bei der adh-Open im Wellenreiten konnten sich die Surfenden in den Kategorien Longboard und Open messen. Bei der SURFERSWEEK gab es nur den Open Contest. Die Teilnehmenden der adh bestanden vor allem aus sehr guten Hobbysurfer:innen, aber eben Menschen, die hauptsächlich studieren. Das Niveau war dieses Jahr so sportlich wie nie.
Bei der German Open nahm eine Mischung aus Amateur:innen und richtigen Pro-Surfer:innen teil (so Lenni Jensen und Tim Elter aus dem deutschen Kader und Valeska Schneider). Deshalb war hier das Surf-Niveau dann doch etwas höher.
Während der erste und der zweite Platz bei der SURFERSWEEK eine Geldsumme gewannen, dürfen sich die Gewinner:innen der adh-Open offiziell „Deutsche Hochschulmeister:innen“ von 203 teilnehmenden Hochschulen nennen. Und wenn sich alles so weiterentwickelt, befähigt der Titel in den nächsten Jahren dann eventuell auch eine Teilnahme an den World University Championships. Als kleine Preise wurden die ersten drei jeder Kategorie einerseits mit Muschelketten und Treibholzpokalen und andererseits mit Neos, Surfskates und Finnen ausgestattet.
Rahmenprogramm:
Und sonst so? Was gab es sonst zu unternehmen? Beide Weeks hatten ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zu bieten.
In Sachen Nachhaltigkeit organisierten beide Veranstalter gelungene Surfflohmärkte sowie Beachcleanups. Während die SURFERSWEEK einen Vortrag in Sachen nachhaltige Boards und einen Surfmedizin-Workshop veranstaltete, bot die adh-Open ein Live Shaping mit nachhaltigem Foam an.
Auf der sportlichen Seite setzten beide auf Surfskaten. Bei der adh-Open gab es ein Wettsurfskaten und bei der SURFERSWEEK einen KANOA Surfskate-Workshop. Beide Wochen boten Yoga an und organisierten ein Surfboardtesting. Außerdem stellte die SURFERSWEEK einen Surffilmabend und einen SanSe Ausflug auf die Beine. Sowohl auf der adh-Open Wellenreiten als auch auf der SURFERWSEEK konnten Surf-Beginner:innen ihre Skills in angebotenen Surfkursen verbessern und auf beiden Wochen wurden die Contest-Gewinnerinnen gebührend auf der Nights of the Champs gefeiert.
In Sachen Party und Feiern hatte die SURFERSWEEK eindeutig die Nase vorn. Mit DJs und Bands überzeugte sie das Publikum, aber auch die adh-Open punktete mit Live Musik und Beachrave unterm Sternenhimmel.
Und was sagen Teilnehmende beider Veranstaltungen?
Julius Wenzel, Gewinner der adh-Open im Wellenreiten, fasst zusammen:
„Der Fokus lag 2022 mehr auf dem Surfen und weniger auf anderen studentischen Hobbies. Das Event ist kleiner, mit Leuten, die tatsächlich am Surfen interessiert sind und es herrscht eine familiäre Atmosphäre. Dass die Nachhaltigkeit dieses Jahr im Mittelpunkt steht, gefällt mir sehr gut.“ – Julius.
Yvonne, zweiter Platz der German Open der SURFERSWEEK, ist überzeugt von diesem neuen Konzept:
„Ich finde es gut, dass es mit der SURFERSWEEK nun auch ein Format gibt, was nicht nur für Studierende ist, wie bei der adh, aber auch nicht nur für richtig krasse Pros, wie bei der DM. Es ist ein Contest, wo jede/r mitmachen kann und wo die Hemmschwelle niedriger ist. Ich glaube, die SURFERSWEEK hat richtig viel Potential.” – Yvonne.
Ihr seht, die beiden Wochen ähneln und unterscheiden sich gleichermaßen. Doch, welche Week ist für euch die richtige?
Noch ein final Statement zu beiden Surfwochen von Tom Kronenbürger, Vizepräsident des DWV:
“Ich freue mich sehr, dass seit 2022 endlich wieder Surf Contests möglich sind und die Anzahl an Contests für deutsche Surfer:innen gestiegen ist. Im letzten Jahr gingen während der SURFERSWEEK in Kooperation mit dem DWV zum ersten Mal die “German Open” erfolgreich an den Start. Auch in diesem Jahr stehen neben der Deutschen Meisterschaft erneut die German Open und die ADH open bevor und wir würden uns freuen bei beiden Veranstaltungen wieder unsere Expertise im Rahmen einer DWV Schirmherrschaft einzubringen.” – Tom Kronenbürger (DWV)
Eher Typ adh- Open Wellenreiten oder Typ SURFERSWEEK?
Wenn ihr surfen wollt und nicht studiert, dann seid ihr bei der German Open an der richtigen Adresse. Diese Woche ist auch eine gute Wahl, wenn ihr nicht surft, aber Bock auf ein bisschen Party habt.
Wenn ihr studiert und den Fokus mehr aufs Surfen und auf ein entspanntes Rahmenprogramm legen wollt, dann ist die adh-Open eher etwas für euch.
Und wenn ihr Angst habt, dass diese Surfwochen nichts für euch sind, weil ihr noch garnicht surfen könnt, dann NO WORRIES. Auf beiden Wochen gibt es Surfunterricht, bei dem ihr mit tollen Leher:innen surfen lernen könnt.
Ja, und wenn man schonmal da unten in Seignosse ist, was spricht denn dagegen, gleich beide Wochen auszuprobieren und sich selbst eine Meinung zu bilden? ;)
2023 – wie es weitergeht:
Und auch 2023 finden beide Wochen wieder statt. Worauf wartet ihr? Meldet euch an!
• SURFERSWEEK: Pfingsten: 27.05 bis 03.06 – Seignosse
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