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VanLife: Bitte nicht nachmachen!

Mit einem ausgebauten Bus zu verreisen, ist in Corona-Zeiten beliebter denn je. Da wir nun selber an den Spots keinen Parkplatz mehr bekommen, haben wir hier zehn Gründe für euch, warum VanLife eigentlich totaler Schrott ist.

1) Wasserspiele

VanLife wird spätestens dann zum mobilen Albtraum, wenn der Regen tagelang auf das Metalldach prasselt. Die Feuchtigkeit dringt peu à peu ins Innere, bis die Wetsuits so sehr stinken, dass man damit problemlos Zuchtbullen betäuben könnte. Die Bettdecke mutiert zum Waschlappen und aus dem Schaumstoffbett wird ein Wasserbett. Immerhin sind feuchte Träume garantiert…

2) Club des Grauens

Wer mit dem Bus wegfährt, will Freiheit genießen, selbstständig sein, sich aus den gesellschaftlichen Zwängen lösen. Allerdings hält das die VanLife-Generation augenscheinlich nicht davon ab, sich beim Autofahren so zu grüßen, dass selbst Hausmeister Krause vor Fremdscham erröten würde. Kommt einem ein T3 entgegen, schnellt die Hand mancher Maschinenführer derartig rasant nach oben, dass man ihnen beinahe verfassungswidriges Handeln andichten könnte. Wer zu sehr in die VanLife-Community abdriftet, setzt sich der Gefahr aus, bei der kommenden außerordentlichen Mitgliederversammlung des örtlichen VW-Bus e.V. eine Hymne anstimmen zu müssen.

3) Zwiebel aufm Kopf

Im Bulli zu kochen, wäre selbst für einen Küchenmeister aus Tokio eine Herausforderung. Auf dem Bett sitzend muss man darauf achten, beim Umrühren der Pfanne nicht aus Versehen den Vorhang anzuzünden oder mit dem Fuß das Nudelwasser umzutreten. Hat man es dann tatsächlich geschafft, alles Essbare auf dem Teller unterzubringen, steht man vor dem eigentlichen Problem: Wie bekomme ich den Spaß hier wieder sauber?


4) Der ist doch geschweißt!

Bei Ölgeruch, Flex-Geräuschen und auf Hebebühnen Urlaub zu machen, ist nicht gerade das, was man sich vom VanLife erhofft. Doch bei Ausflügen in wärmere Gefilde geben die Maschinen gerne mal ihren Geist auf, was ein paar Tage und Nächte in der Werkstatt nach sich zieht. Statt frischer Seeluft und Postcard-Panorama schaut man dann auf Wellblechhallen und gigantische Strahler.

5) Lass mal lassen

Mit der Partnerin oder dem Partner gemeinsam einen Busurlaub zu machen, ist für viele der romantische Höhepunkt ihrer Beziehung. Bis sie dann tatsächlich den Schlüssel im Zündschluss umdrehen und losfahren. Schließlich kann das Leben auf vier bis sechs Quadratmetern schnell zum Killer für Liebesgefühle werden. Nach drei Tagen ohne Dusche und Körperpflege verpufft die sexuelle Spannung genauso schnell wie nach der unfreiwilligen Teilnahme des Toilettengangs der anderen Person. Sex? Nö, lass mal.

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6) Nackenstarre

Platzprobleme im Van werden vor der Abfahrt gerne ignoriert, aber pünktlich zur ersten Übernachtung offenbaren sich die Nachteile. Surfer kennen das Problem: Schulter- und Rückenschmerzen vom Paddeln und dann gehockt auf kleinstem Raum operieren – nicht immer die ideale Combo mit Blick auf die Regenerationsphase und eine subtil anschwellende Reizbarkeit. Zu später Stunde sorgt das Ganze gleich doppelt für Frustpotential: In der Nacht oder bei Regen muss sich jeder unter das Flachdach im Bus quetschen – bis der Sargdeckel am nächsten Tag wieder geöffnet wird.

7) Zuparken

Schön die Ruhe am Meer genießen und dem Motorengeräusch und Gerede entfliehen – das ist die Theorie. Die Realität auf den Sammelparkplätzen und Camping-Anlagen sieht anders aus: Mit der Erholung ist es spätestens vorbei, wenn die Nachbarn in Elternzeit mit dem kränkelnden Kleinkind um Schlaf ringen und man selbst unverhofft Teil des Familienlebens wird. Außerdem stehen viele VanLife-Spezies anscheinend total darauf, so dicht wie es nur geht an ein anderes Kfz heranzufahren. Schafft man es noch aus der Tür heraus, kann man dankbar sein.

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8) Alter Klappspaten

Wer mal in einem der allseits beliebten Bullis übernachtet hat, weiß: Das stille Örtchen hat kein Dach! Um genau zu sein, nicht mal Wände. Ist keine öffentliche Toilette in Reichweite, rettet einen nur noch der Spatengang. An der Aktion findest weder du deine Freude noch andere Leute, die das Endprodukt bei ihrem Spaziergang begutachten dürfen.

9) Bus bauen

„Eben schnell das Bett umbauen“, aber vorher noch Karotten schnibbeln fürs Abendessen, die Gemüsekiste hinter der stinkenden Dreckwäsche, die dort eigentlich auch nur kurz zwischengeparkt wurden, hervorholen, hinterher alles wieder wegräumen und die Decke vom Fahrersitz holen. Wer mit dem Bus unterwegs ist, hat in der Regel so viel Stress wie Kellner beim 5-Gänge-Hochzeitsmenü. Hat man es endlich ins Bett geschafft, plagen einen bereits Gedanken an den nächsten Morgen. Was muss alles weggeräumt werden, damit man Frühstück machen kann?

10) Schwarzgrün

Ob man es will oder nicht: Alte Bullis schlucken extrem viel Sprit. Gerade auf hügeligen Anfahrten kommen die alten Maschinen an ihre Grenzen und röcheln und spucken viel Schadstoffe in die Umwelt. Zwar fällt es schwer, einzelne Modelle gegeneinander aufzurechnen oder andere Anreise-Möglichkeiten zu bevorzugen, doch ist es leider Fakt, dass ein alter Bulli kein Objekt ist, das die Umwelt rettet. Da helfen auch die witzigsten Sticker an der Heckscheibe leider wenig.

Fazit: Außer uns sollte sich niemand VanLife antun müssen.


Dieser Artikel erschien in abgewandelter Form zuerst auf SnowboarderMBM.de.

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