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Road to Adh Open mit Thule Dachzelt

Events

Behind the Scenes – Trip zu den adh-Open im Wellenreiten 2023

Über die deutschen Hochschulmeisterschaften bei fast keinen Wellen und den Plan B

Wenn die SURFERSWEEK an Pfingsten Deutschlands größtes Surfevent ist, dann sind die adh-Open im Wellenreiten Deutschlands größter Surfcontest, mit 195 Contest-Teilnehmenden aus 49 Unis. Unsere Volontärin Pauli ist nach der SURFERSWEEK in Seignosse geblieben, um auch die adh-Open im Wellenreiten mitzunehmen. Ihre Aufgabe dieses Jahr: Judgen.

Was beim größten deutschen Surfcontest passiert, wenn es fast keine Wellen gibt und wie man so ein Event judged, erfahrt ihr hier.

 

Adh Open Wellenreiten
Foto: Kirsten Frank

Die Sonnenstrahlen fallen durch die Maschen des Moskitonetzes und kitzeln mich wach. Ich klettere aus dem Thule-Dachzelt, merke, dass es im Schatten noch recht kühl ist, werfe die Dryrobe über und mache mich auf den Weg zum Spotscheck. Schwierig! Schon letzte Woche mussten sich die SURFERSWEEK-Leute überlegen, wie sie bei diesem Forecast einen Surfcontest durchziehen wollen, aber diese Woche sieht es noch schlechter aus.

Im Thule Dachzelt
Foto: Sebastian Bechtel

Wie es dazu kam, dass wir ein Dachzelt von Thule und ein paar Dryrobes dabei haben, könnt ihr hier genauer nachlesen. Nur so viel: Für den Trip runter nach Südfrankreich dürfen wir beides testen, und ich bin sehr gespannt!

 


Thule Dachzelt

Das Thule – Dachzelt

Zurück zu den Conditions: John Feldmann, Teilnehmer der adh-Open im Wellenreiten, fasst es ganz gut zusammen: 

“Solid ankle-to-kneehigh und mit bisschen Onshore immer eine schöne Brise in den Haaren!” ​:)

Würde ich nicht wissen, dass wir schon die zweite Woche hier unten in Seignosse sind und ich die 20 Stunden eigenhändig aus Hamburg heruntergefahren bin, dann könnte man meinen, ich sei am Timmendorfer Strand oder so. Ob das nun mit dem Phänomen el Niño zusammenhängt oder nicht, der Atlantik ist flatter als die Ostsee! No Joke! Naja, hilft ja nichts. Ich bin gespannt, was sich das adh-Open Team ausgedacht hat, um hier einen Surfcontest stattfinden zu lassen und ich bin noch gespannter, wie sie die Heats bewerten wollen, denn ich bin diese Woche eine der Judges.

Spotcheck mit Dryrobe

Der Plan B: Die Tag Team Challenge

Normalerweise sind die adh-Open im Wellenreiten ein Shortboard- und ein Longboard-Contest, doch für Shortboards gibt es diese Woche definitiv zu wenig Swell. Aber als Contestdirektor Tobias Hante und adh Sportartenbeauftragter im Wellenreiten Christoph Edeler alle Judges zusammentrommeln, um über den Plan B zu beraten, überraschen sie das Team mit einem neuen Contest-Konzept: Der “adh-Open Tag Team Challenge”.

Funktionieren tut das Ganze so: Die Studis werden zu 5er Teams zusammengewürfelt, jede Person darf zwei “Wellen” nehmen und das Ziel ist es, die höchste Teamwertung zu erzielen.

Tag Team Challenge
Foto: Sean Gossler

Wie die Wellen bewertet werden? 

“Es geht um kreative Manöver, Flow und Style“, erklären Paul Stiegler und Max Blunk , die beiden Head-Judges. Es ist wichtig, welchen Score wir der ersten Welle des Contests geben, denn daran müssen wir uns die weiteren Heats orientieren. 

Also setze ich mich mit den anderen Judges auf die Bank unter den Pavillon, ziehe eine Sonnenbrille auf und wir machen uns bereit. Der Beachmarshall trötet und los geht’s. Paul oder Max ordnen die Wellen vorher grob ein und sagen dann sowas wie: “Blau schaut, Blau steht,” oder “Die dritte Welle von Grün war ungefähr so gut wie die Erste von Rot.” 

Wir haben Heat-Zettel vor uns liegen, auf die wir ganz oldschool mit Stift die Scores (1-10) der Teilnehmenden eintragen, falls das Internet mal ausfällt. Wenn alles passt, übertragen wir die Punkte in das Live Score Programm, sodass die Zuschauer:innen immer auf dem neuesten Stand sind. 

Tandem Softtoppen

Und so sitzen wir da und ballern einen Heat nach dem anderen durch. Es ist gar nicht so leicht, die ganze Zeit konzentriert zu bleiben, die Pastellfarben der Shirts der Contest-Teilnehmenden auseinanderzuhalten und bei bis zu fünf Surfenden gleichzeitig den Überblick zu behalten. Aber wir wechseln uns ab, bekommen zwischendurch Wasser und Riegel und es macht Spaß und ist aufregend. 

Das Lustigste, was wir am Ende zu sehen bekommen, sind Manöver wie: der Kranich, Handstand-(Überschläge) und Kopfstände. Zum Schluss haben wir ein Gewinner-Team und sehr viel gelacht. Die Tag Team Challenge hat sich als Plan B bei Contests mit wenig Wellen auf jeden Fall bewährt.

Angeln
Foto: Kirsten Frank

Longboard Contest bei 1 Fuß Wellen

Der Longboard Contest hatte dann schon etwas mehr mit Surfen zu tun. Hier treffen wir die Entscheidung, dass ein Surfmanöver mehr Punkte bringt als ein Trick, weil die adh-Open ja trotz der kleinen Wellen ein Surfcontest sind. Bewertet wird: Commitment, Ausfahren der Welle und Style.

Also zählen ein Cutback, ein paar Cross Steps und die „Welle-seitlich-ausfahren“ mehr, als wenn Jemand “nur” einen Handstand macht (was ja auch schon beeindruckend ist). Und die Contest-Teilnehmenden machen das Beste draus. Es ist beeindruckend zu sehen, was sie selbst bei diesen schlechten Bedingungen aufs Brett zaubern, so elegant.

Longboard Contest
Lisa Schubert / Foto: Sean Gossler

Was man sonst so macht, wenn es kleine Wellen gibt

Ja, die Wellen sind klein, aber Surfbegeisterte wissen, dass wir irgendwann durchdrehen, wenn wir nicht ins Wasser kommen. Und so schnappen wir uns ein paar Softtops von Gästen am Strand und stürzen uns in die 1 Fuß Wellen, wechseln uns ab und fahren ein bisschen Tandem – das ist allemal besser als nichts! 

Wenn diese kleinen Wellen den Drang nach Adrenalin allerdings nicht befriedigen können, kann man zur Brücke in Capbreton fahren. Haben wir dann auch gemacht, mit dem Ziel, herunter in den Kanal zu springen. Das sind mindestens fünf Meter, so sieht es jedenfalls aus, wenn man oben auf dem Geländer steht. Aber Achtung: Funktinoiert nur bei Hightide und ihr müsst auf die Boote unter der Brücke aufpassen. Für ein bisschen Action sorgten auch die Roadies, die vor ihrem Pavillon eine kleine Skateboard Rampe aufgebaut haben. Abdancen konnte man abends sowieso und für ein bisschen Entspannung gab es Yoga mit Selina im Zauberwald.

Skaten
Foto: Kirsten Frank

Zwei Wochen Dachzelt und Dryrobes: Das Fazit

Und schon sind die zwei Wochen Südfrankreich wieder um und für mich heißt es zurück nach Hamburg. Noch ein kurzes Fazit zu unserem Equipment:

Das Dachzelt von Thule ist schon Premium: Chillig auf dem Autodach platziert, mit drei Boardbags daneben, super praktisch. Und was wir rausgefunden haben: Entgegen der Vorschrift in der Bedienungsanleitung kann man auch mal etwas schneller als 120 km/h fahren, wenn es unbedingt sein muss. Das Zelt ist bei uns auf jeden Fall nicht heruntergeflogen, aber Angabe ohne Gewähr ;).

Auch nach der zweiten Woche finde ich die Nächte noch immer hammer gemütlich und bin mir mit meinem Bruder nicht in die Quere gekommen, was für die Größe des Zelts spricht. Die eine Nacht, die wir in ein ordentliches Gewitter gekommen sind, verlief trocken und kuschelig, und wir konnten dem trommelnden Regen auf der Zeltplane lauschen. Ich liebe diese Geräusche. Und sowieso: Morgens mit Blick auf die von Sonnenstrahlen durchfluteten Baumwipfel aufzuwachen, hat einfach was. Daran könnte ich mich gewöhnen.


Das Einzige, was mich am Ende der zwei Wochen etwas gestört hat war, dass es dann doch ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt, das Zelt immer auf- und abzubauen, wenn man viel mit dem Auto herumfahren will. Aber vielleicht ist das auch einfach nur der Ungeduld und kurzen Aufmerksamkeitsspanne meiner durch TikTok geprägten Generation geschuldet.

 


Dryrobe

Die Dryrobes

Und was hat es jetzt mit diesen Dryrobes auf sich, mit denen gefühlt gerade alle aus der deutschen Surfszene herumlaufen? Die Idee zur Robe hatte die Mom des britischen Surfers Gideon Bright, als er noch ein Teenager war. Mit 30 Jahren erinnerte er sich zurück und erfand die Changerobe. Wir konnten die Dryrobes leider nicht im vollen Einsatz testen, denn eigentlich sind die Dinger dafür entwickelt worden, sich auch bei kaltem Wind und Wetter gemütlich in einer großen Robe den Neo an- oder ausziehen.

Dass es die ganzen zwei Wochen fast keine Wellen und gutes Wetter gibt, hätte ja keiner ahnen können. Aber dafür sitze ich gemütlich in meiner Dryrobe am Judgepult, während die anderen bei einem kurzen Regenschauer neugierig zu mir herüberblicken. Weil wir nicht nur eine sondern gleich ein paar Dryrobes mitbekommen haben, veranstalteten wir noch eine Dryrobe Challenge. Wie das ablief, findet ihr hier!

Back to Hamburg

Es scheint tatsächlich die Sonne, als wir nach einer langen Fahrt etwas zerklatscht in HH City ankommen. Die erste Nacht im eigenen Bett ist gar nicht mal so nice, und ich vermisse das Dachzelt und den Zauberwald in Seignosse ein bisschen. 

Aber eine offene Rechnung habe ich noch, Judgen bei richtigen Wellen. Dann schaue ich aus Spaß auf den Forecast für Seignosse und staune nicht schlecht. Jetzt kommt etwas Swell, das ist doch gemein.

Judge Team
Foto: Kirsten Frank
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