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Vorläufiger Baustopp für den umstrittenen Judging Tower in Teahupoo

Update: Der Bau des olympischen Kampfrichterturms in Tahiti wurde erstmalig unterbrochen, nachdem ein Lastkahn das Riff von Teahupo'o beschädigt hat. Jetzt soll es eine neue Lösung geben.

Bereits vor einigen Wochen warnte Matahi Drollet auf Instagram vor den Auswirkungen des 5 Millionen Dollar teuren Judging Towers für die drei-tägige Surfcompetition der Olympischen Spiele 2024 in Teahupoo, Tahiti. 

Die Community vor Ort befürchtete, dass der Bau das einzigartige Korallenriff von Teahupoo zerstören würde. Trotz der von Matahi Drollet organisierten Demonstrationen wurde der Bau jedoch nicht gestoppt. Erst nach dem Vorfall vor wenigen Tagen, hat der Internationale Surfverband (ISA) in einer offiziellen Erklärung die aktuelle Situation verurteilt.

 

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Was ist passiert?

Diese Woche wurde berichtet, dass ein Lastkahn, der Teil des umstrittenen olympischen Kampfrichterturms in Teahupo’o auf Tahiti war, auf ein nahe gelegenes Riff aufgelaufen ist und die Korallen beschädigt hat. Die Organisation „Save Teahupo’o“ veröffentlichte ein Video des Vorfalls auf ihrem Instagram-Account. Daraufhin hinterließen mehrere Surfer, darunter auch die Goldmedaillengewinnerin Carissa Moore, Kelly Slater oder John John Florence, Kommentare, um den Schutz des unberührten Riffs im Südpazifik zu unterstützen.

Was die ISA dazu sagt?

In einer offiziellen Erklärung betonte der Internationale Surfverband (ISA), dass der Schutz der natürlichen Umwelt in Teahupo’o oberste Priorität habe. Alle beteiligten Parteien seien sich einig, dass dies bei der Ausrichtung der Olympischen Spiele in Französisch-Polynesien berücksichtigt werden müsse. Die Regierung von Französisch-Polynesien habe beschlossen, alle weiteren Tests und Vorbereitungen zu stoppen, um aus dem Vorfall auf dem Riff zu lernen. Die ISA begrüße diese Entscheidung und fordere verstärkte Konsultationen, um alle möglichen Optionen zu prüfen.

 

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Wofür es den neuen Aluminium-Tower überhaupt braucht?

Der neue Aluminiumturm müsse gebaut werden, um während des Olympischen Contests genug Platz für Judges, Fotografen und Offizielle zu bieten. Der alte Holzturm sei dafür zu klein und nicht mehr sicher genug, so das Argument.

Die Inselbewohner drängen jedoch darauf, dass der bereits existierende Holzturm, der schon lange für WSL Events genutzt wird und bereits ins Riff gebaut wurde, standhalten würde und ausreichen müsse. Mit einer Online-Petition haben sie mehr als 160.000 Unterschriften gesammelt.

Wie es nun weiter geht?

Die lokale und internationale Surfergemeinschaft ist sich einig, dass der Erhalt der natürlichen Umwelt in Teahupo’o von großer Bedeutung ist. Es bleibt zu hoffen, dass während der Bauunterbrechung ein Plan entwickelt werden kann, der die aktuellen Probleme angeht und gleichzeitig die Olympischen Spiele in Teahupo’o und Tahiti stattfinden lässt, um die Schönheit dieser Orte zu präsentieren. 

Der Präsident des Organisationskomitees Paris 2024 hat am Donnerstag erklärt, dass er trotz der Kontroverse um den Bau des Kampfrichterturms auf Tahiti, bei dem Korallen beschädigt wurden, an der Austragung des Surfwettbewerbs bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr festhalten will.

„Wir müssen eine Lösung finden, die die Umwelt respektiert. Als Organisatoren müssen wir uns anpassen.“ – Tony Estanguet.

Das Ziel sei es, einen Weg zu finden, der es dem Kahn erlaube, den Ort zu erreichen, ohne das Korallenriff zu beschädigen.

Außerdem scheint es, als ob die Diskussion um den Bau eines kleineren Judging Towers aus Aluminium eine Option für die Zukunft des Projekts darstellt. Ob das eine gute Idee ist, wird sich zeigen.

Die neue Lösung?

Gestern wurde bekannt, dass der regionale Präsident wohl das Ende des Konflikts zwischen Veranstaltern, Behörden und Umweltschützern verkündete. Moetai Brotherson, der Regierungschef von Polynesien, teilte der AFP mit, dass eine ‚Lösung‘ gefunden wurde, um die Wettbewerbe an dem renommierten Surf-Spot Teahupoo durchzuführen. Wie diese Lösung genau aussieht, ist jedoch noch nicht kommuniziert.  Allerdings soll der Bau bis zu einem Test-Event am 13. Mai 2024 fertiggestellt sein.

Wir werden versuchen, euch über die Fortschritte und Entscheidungen in dieser Angelegenheit auf dem Laufenden zu halten.

 

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Was ein Team von Wissenschaftlern aus Hawaii dazu sagt?

Anfang dieser Woche hat ein Team von Wissenschaftlern aus Hawaii dazu aufgerufen, den Bau neuer Plattformen am Riff von Teahupo’o zu verhindern. Dr. Haunani Kane, Cliff Kapono und John Burns vom MEGA Lab in Hawaii verweisen auf eine aktuelle Studie, die die negativen Auswirkungen der Entwicklung auf das Ökosystem des Riffs verdeutlicht.

„Wir hoffen, dass das Internationale Olympische Komitee, die zuständigen Regierungsbeamten und die internationale Gemeinschaft erkennen können, wie verheerend diese Auswirkungen nicht nur für den wertvollen Lebensraum des Korallenriffs, sondern auch für die örtliche Bevölkerung sein werden, die für ihren Lebensunterhalt und ihr Wohlergehen auf dieses Riff angewiesen ist“, heißt es in einer Erklärung der Gruppe.

Teahupoo
Foto: Steffen Schröer

Wo die Athleten während der Olympischen Spiele in Teahupo’o untergebracht werden?

Das olympische Organisationskomitee Tahiti hat die Planungen für eine Brücke, eine Hotelrenovierung und ein olympisches Dorf gestoppt. Um dennoch die Athleten, Coaches und das Team der Olympiade unterzubringen, setzen die Organisatoren auf ein Kreuzfahrtschiff, das in der Bucht ankern soll. Die Aranui 5 wird ein eigenes schwimmendes olympisches Dorf mit 103 Kabinen sein, in denen bis zu 254 Personen Platz finden können.

„Das Kreuzfahrtschiff ist nicht die beste Lösung, da die Motoren den ganzen Tag laufen, aber es ist eine Lösung, die keinen bleibenden Schaden hinterlässt“, sagte die Umweltschützerin Cindy Otcenasek aus Tahiti.

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