Video

Tim Elter – Offseason auf Fuerte

"In meiner Offseason bin ich fast ein normaler Freesurfer"

Wir kriegen die großen Team Germany Surfer:innen oft nur in der Mainseason mit, wenn sie von Contest zu Contest traveln oder eine nice Welle nach der anderen besuchen. Aber was treiben sie eigentlich in ihrer Offseason? Tim Elter hat ein Video gemacht, in dem er einen kleinen Einblick gibt. Wir haben uns den 19-Jährigen Kadersurfer nochmal geschnappt.

Hey Tim:

Von wann bis wann geht deine Mainseason und wann startet die Offseason?

Meine Mainseason geht ziemlich genau vom ersten bis zum letzten Contest und die Offseason ist mittendrin. Wenn man das an Daten festhält, habe ich von März bis Dezember Mainseason und der Rest ist dann Offseason. Quemao Class ist quasi das Ende meiner Main- und der Anfang meiner Offseason.

Was ist der genaue Unterschied zwischen Main- und Offseason für dich? Wie unterscheidet sich der Alltag?

In meiner Offseason denke ich gar nicht an Competitions und bin auch nicht so diszipliniert, wie sonst. Ich schlafe aus, gehe vielleicht auch öfters mal feiern und mache meistens kein körperliches Training in der Zeit.

In meiner Offseason bin ich fast ein normaler Freesurfer.

In der Mainseason bin ich ziemlich diszipliniert und habe ein sehr strukturiertes Training und einen strikten Tagesablauf: Ich wache so gegen 7 Uhr auf, mache ‘ne halbe Stunde Yoga und Activation, frühstücke und gehe surfen oder halt ins Gym. Dann ist Mittagessen, ausruhen und danach wieder surfen oder Gym. Dazu gehe ich meistens noch früh schlafen.

Meine Mainseason ist schon sehr gescriptet, aber meine Offseason gar nicht. Da mache ich halt, wonach mir ist, und denke nicht viel an die Performance. Ich glaube, diese Balance ist sehr wichtig, damit sich das Gehirn auch mal entspannen kann. Nicht nur der Körper, sondern eben auch die Psyche.

Was bedeutet dir Fuerte in der Offseason?

Offseason – das sind die drei Monate im Jahr, wo ich bei meiner Familie und meinen engsten Freunden bin. Fuerte ist halt meine Heimat, und es ist unglaublich unbeschwert und unheimlich schön, dort zu sein. Ich kann geistig und körperlich runterkommen und bin Null Performance-orientiert zu der Zeit.

Aber Richtung Ende der Offseason fange ich wieder an, mir Ziele zu setzen und einen Plan für die nächste Mainseason zu entwickeln. Mit meinen Trainieren definiere ich jedes Jahr aufs neue das “wofür” und baue mir dann meinen Trainingsplan.

Was steht in dieser Mainseason an?

Ich habe vor, die ganze Junior QS und QS Tour in Europa zu fahren. Da es mein letztes Junior QS Jahr ist, will ich ein bisschen Damage machen und auf jeden Fall oben in den Rankings sein. Mein Traum ist es, mal einen Taste vom Finale zu bekommen. Für die QS Tour bei den Männern geht es mir eigentlich nur darum, konzentriert dabei zu sein und zu schauen, wie weit ich komme, für den Lerneffekt, absolut ohne Druck.

Wie lief das Trainingslager in El Salvador neulich?

Das Trainingslager in El Salvador war für dieses Jahr der Beginn meiner Mainseason. Dort haben wir uns auf die WM 2023 vorbereitet, die ja am selben Ort stattfindet, und zwar in El Tunco, La Bocana. Ziel war das Finetuning unserer Technik. Es wurde sehr spezifisch auf bestimmte Manöver eingegangen, die uns schon eher in die Excellent Range bringen könnten und von der Jury meist sehr hoch bewertet werden.

Mit welchem Gefühl startest du in die nächste Mainseason?

Ich starte mit ‘nem recht guten Gefühl in die Season. Im Trainingslager habe ich viel gelernt und mein wohl bestes Surfen bisher gezeigt. In der DomRep habe ich schon einen kleinen Vorgeschmack bekommen, wo ich in einer Expression Session ein paar gute Airs zeigen konnte. Diesen Rhythmus nehme ich jetzt mit in den Mai, wo mein erstes Event die Junior QS in Casablanca sein wird.